Vermögensverwalter: "Gesamtwirtschaftliches Szenario bleibt positiv"
Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) veröffentlichte in der vergangenen Woche ihre neuesten Schätzungen für das weltweite Wachstum. Dieses dürfte danach bei 3,9 Prozent gegenüber 3,7 Prozent im Jahr 2017 betragen, wobei sich dieser positive Trend 2019 mit gleichem Tempo fortsetzen könnte. Diese Prognose gibt der Vermögensverwalter La Financière de L’Echiquier in einem Marktkommentar wieder. Weiter heißt es, dass die OECD den fiskalischen Maßnahmen der US-Regierung sowie der Steigerung der Staatsausgaben ein zusätzliches US-Wachstum von 0,5 Prozent bis 0,75 Prozent zumisst. Erstmals seit zwei Jahren würde damit das Wachstum in den USA mit 2,9 Prozent über jenem der Eurozone von 2,3 Prozent liegen. Der Ausbruch eines Handelskrieges würde dieses Szenario gefährden, heißt es ergänzend. Die OECD sieht darin das Hauptrisiko in den kommenden Quartalen.
Olivier de Berranger, Chief Investment Officer, und Enguerrand Artarz, Cross Asset Manager
La Financière de L’Echiquier, schreiben: „Auch wenn das Wachstum kraftvoll ist, macht sich die Inflation kaum bemerkbar. Die Eurozone gab einen Rückgang der Teuerung auf 1,1 Prozent bekannt. Die OECD bekräftigte überdies, dass die Inflation weltweit nur langsam ansteigen dürfte. Auch wenn die US-Arbeitsmarktdaten Vollbeschäftigung, aber moderat steigende Lohnkosten zeigen, halten wir das Szenario eines allmählichen Anstiegs der Inflation und somit der langfristigen Zinssätze weiterhin für zentral.“
Diese Entwicklung sollten nach Meinung der Experten europäischer Unternehmen beachten, die weiter von dem günstigen Zinsumfeld bei der Refinanzierung profitieren würden. Als Beleg dafür verweisen de Berranger und Artarz auf die Anleiheemissionen der vergangenen Woche von rund 41 Milliarden Euro. Damit sei der Primärmarkt so aktiv gewesen wie zwei Jahren nicht mehr.
Mit einem robusten Wachstum und angemessenen Zinssätzen bleibt das gesamtwirtschaftliche Szenario positiv, sofern die US-Administration keinen Handelskrieg auslöst, lautet das Fazit der Vermögensverwalter.
Quelle: Marktkommentar La Financière de l'Echiquier
La Financière de l’Echiquier (LFDE) wurde 1991 gegründet und gehört mit einem verwalteten Vermögen von rund acht Milliarden Euro und rund 100 Mitarbeitern zu den führenden unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften in Frankreich. Seine Tätigkeitsfelder sind die Verwaltung des Sparguthabens und der Finanzanlagen von Privatkunden, Vermögensverwaltern und institutionellen Anlegern. LFDE ist auch in Deutschland, Österreich, Belgien, der Schweiz, Italien und Spanien präsent. (TS1)