Wohnimmobilienmarkt Hamburg: Experten sehen weiter steigende Mieten
Der Wohnungsmarkt in Hamburg wird mittelfristig weiter angespannt bleiben. Die Marktexperten der HSH Nordbank gehen davon aus, dass sich sowohl die Bestands- als auch die Erstbezugsmieten in den kommenden drei Jahren weiter erhöhen werden. „Wir rechnen bis 2018 mit einer Steigerung der Mieten um rund 9,5 Prozent im Erstbezug und um etwa drei Prozent im Bestand“, prognostizierte Peter Axmann, Leiter Immobilienkunden der HSH Nordbank, auf einem Presse Round Table, der gemeinsam mit dem Wohnungsentwickler Formart und dem Investor International Campus in Hamburg stattfand. Die Mieten würden dann im Durchschnitt auf etwa 14,45 Euro je Quadratmeter für neue und auf 10,50 Euro je Quadratmeter für Bestandswohnungen steigen.
Ursache für den weiterhin engen Wohnungsmarkt in der Hansestadt sei das vergangene und künftige Einwohnerwachstum bei gleichzeitig nicht ausreichender Neubautätigkeit. Zwischen 2011 und 2014 wuchs Hamburg jährlich um mehr als 14.000 Einwohner. Dem standen lediglich 5.000 neu gebaute Wohnungen pro Jahr gegenüber. „Wir gehen davon aus, dass sich die südöstlichen Hamburger Stadtteile weiter entwickeln werden. Besonders interessant sind Standorte mit guter ÖPNV-Anbindung ins Zentrum und einer guten Quartiersmischung. Doch der Grundstücksmarkt ist eng und spannende Flächen sind oft schnell vergeben“, erläutert Carsten Sellschopf, Geschäftsführer (COO) von Formart. „Trotz gestiegener Preise und gesunkener Renditen sind Projektentwicklungen in Hamburg noch immer rentabel. Denn aufgrund der niedrigen Zinsen ist der Einsatz von Fremdkapitel weiterhin günstig. Damit bleiben Eigentumswohnungen immer noch erschwinglich“, so Sellschopf.
Auf lange Sicht werden die wachsende Bautätigkeit und ein etwas weniger dynamischer Zuzug den Hamburger Wohnungsmarkt zwar etwas entlasten. Ein Anstieg des Wohnungsleerstands auf die Fluktuationsreserve von zwei Prozent sei jedoch vorerst nicht in Sicht. Daher nehme auch in Hamburg die Bedeutung von insbesondere kleinem Wohnraum zu.
Beliebt seien vor allem die Viertel in der Innenstadt nahe der Elbe. Da es hier in den vergangenen fünf Jahren bereits enorme Miet- und Preisschübe gab, verlagere sich das Interesse mittlerweile aber auch auf andere Stadtteile. „Zuletzt zeigte vor allem das preislich bislang im Mittelfeld liegende Hamm/Rothenburgsort überdurchschnittliche Miet- und Preisanstiege“, kommentiert Peter Axmann von der HSH Nordbank. Im Erstbezug werden dort aktuell durchschnittlich 11,80 Euro pro Quadratmeter erzielt.
Quelle: Pressemitteilungen Formart, HSH Nordbank und International Campus
Die Formart GmbH & Co. KG ist nach Unternehmensangaben einer der führenden deutschen Wohnungsentwickler. Das Unternehmen mit Sitz in Essen betreut rund 45 Projekte mit einem Projektvolumen von etwa 1,5 Milliarden Euro.
Die HSH Nordbank konzentriert sich auf die Zielgruppe der inhabergeführten Unternehmen des deutschen Mittelstands. Die HSH Nordbank AG ist am 2. Juni 2003 aus der Fusion der Hamburgischen Landesbank mit der Landesbank Schleswig-Holstein hervorgegangen.
Die International Campus AG mit Sitz in München ist Entwickler, Investor und Betreiber innovativer Studentenwohnhäuser in Deutschland. (mb1)