Wohninvestmentmarkt: Rückgang des Transaktionsvolumens
Am deutschen Wohninvestmentmarkt summierte sich das Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr auf rund 10,7 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Rückgang um etwa 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Nach dem Rekordjahr 2015 mit diversen Transaktionen im Milliarden-Euro-Bereich wie der Gagfah-Übernahme oder dem Kauf des Südewo-Portfolios fanden im vergangenen Jahr mit der Conwert-Übernahme durch Vonovia und dem Portfolioankauf durch Morgan Stanley von BGP Investments nur zwei derartige Mega-Deals statt“, berichtet Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance - Valuation bei Savills Germany.
Während das Angebot im Bestand merklich zurückgegangen ist, stieg laut Nemecek die Zahl der Projektentwicklungen deutlich. Deshalb habe sich das Geschehen am Investmentmarkt in den vergangenen Monaten zunehmend ins Projektentwicklungssegment verschoben und dürfte dies vor dem Hintergrund der steigenden Wohnungsbaudynamik weiterhin tun. Im Jahr 2016 entfielen 21 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens auf den Erwerb von Projekten. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre lag es bei elf Prozent.
Die höhere Anzahl an Projektentwicklungskäufen führte auch zu einem Anstieg des Preisniveaus. Lag der durchschnittliche Preis je Wohnung vor Jahresfrist noch bei 70.600 Euro, waren es zum Jahresende 2016 bereits rund 92.400 Euro. Dies entspricht einem Anstieg um 31 Prozent. Das sich verändernde Angebot hat auch eine Verschiebung auf Seiten der Investoren zur Folge. Während in den Jahren zuvor Immobilien-AGs die mit Abstand aktivsten Käufer waren, übernahmen Spezialfonds im vergangenen Jahr deutlich die Spitzenposition, da Neubauobjekte und Projektentwicklungen eher zu ihrem Suchprofil passen, so Nemecek.
Auch im laufenden Jahr dürften Projektenwicklungsankäufe aus Sicht von Savills eine wesentliche Rolle spielen. Zum einen sei die Zahl der genehmigten Wohnungen bis zuletzt gestiegen, zum anderen bleibe das Angebot im Bestand extrem knapp. „Große Wohnungspakete wanderten in den letzten Jahren vor allem in die Portfolios der großen Wohnimmobilien-AGs, die selbst weiterhin auf Wachstumskurs sind und sich nur vereinzelt von Beständen trennen dürften“, konstatiert Matthias Pink, Director und Head of Research bei Savills Germany. Vor diesem Hintergrund rechnet Savills für das Jahr 2017 mit einem Transaktionsvolumen von erneut etwa zehn Milliarden Euro.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)