Wohnungspolitik: "Fehlanreize auf dem Land"

Mit einem Bündel an Maßnahmen will die neue Bundesregierung den Wohnungsbau ankurbeln. Doch die Pläne greifen zu kurz und setzen falsche Anreize, so lautet das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Entscheidend sei, dass in den Ballungsgebieten mehr gebaut wird – auch auf neuem Bauland.

1,5 Millionen Wohnungen sollen nach dem Willen der Bundesregierung in den kommenden Jahren neu gebaut werden – dank neuer Anreize: reformierte Grundsteuer, Baukindergeld und zusätzliche Mittel für die soziale Wohnraumförderung. Das ambitionierte Ziel nehme jedoch die regionalen Unterschiede zu wenig in den Blick. Das koste dem Staat unnötig viel Geld. Denn während auf dem Land teilweise Leerstand drohe, fehlten in den Großstädten tausende Wohnungen. Seit 2012 seien die Immobilienpreise in München, Berlin und Frankfurt um rund 50 Prozent gestiegen. Allein in Hamburg müssten jährlich pro 10.000 Einwohner 85 neue Wohnungen gebaut werden. Das entspreche rund 15.000 Wohnungen im Jahr. 

Auch im direkten Umland der Städte zogen die Preise laut Studie stärker an als im Bundesdurchschnitt, der bei 28 Prozent liegt. In vielen ländlichen Regionen stagnierten die Preise hingegen und die geplanten Maßnahmen  könnten zu noch mehr Leerständen führen. „Vor allem das Baukindergeld setzt falsche Anreize“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. „Aufgrund des festen Betrags ist die Wirkung in ländlichen Räumen mit niedrigeren Immobilienpreisen deutlich größer als in den teuren Ballungsräumen.“

In den Städten drohten dagegen weiter steigende Kaufpreise und Mieten – die Pläne der Regierung könnten die Situation sogar noch verschärfen. Denn die geplanten höheren Abschreibungssätze und die zusätzlichen Mittel für die soziale Wohnraumförderung könnten – bei zugleich knappen Baumöglichkeiten und starker Nachfrage – preistreibend wirken. „Die Politik sollte sich viel mehr darauf konzentrieren, den Städten beim Aufbau neuer Viertel zu helfen, vor allem durch die Vorfinanzierung von Infrastruktur“, erklärt Voigtländer. Um die Bautätigkeit anzuregen, könnte zudem eine Bodenwertsteuer eingeführt werden, bei der der Wert der Gebäude nicht eingerechnet wird. „Die Bodenspekulation wird dadurch deutlich unattraktiver.“

Das Gutachten wurde im Auftrag der Deutschen Reihenhaus AG erstellt. Es beinhaltet den Baubedarf bis 2020 sowie die Kaufpreisentwicklung seit 2012 in allen 401 Kreisen Deutschlands.

Quelle: Pressemitteilung IW Köln

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. (mb1)

www.iwkoeln.de

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