Wohnungswirtschaft kann ab sofort Deutschen Nachhaltigkeitskodex branchenspezifisch anwenden
Der häufig als schwammig kritisierte Begriff der Nachhaltigkeit wird durch die Weiterentwicklung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex nun auch für die Wohnungswirtschaft greifbarer.
Im Deutschen Nachhaltigkeitskodex wurden erstmals spezielle Kriterien für nachhaltige Unternehmensführung in der Wohnungswirtschaft aufgenommen. Laut GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) bietet diese Erweiterung ab sofort rund 3.000 Wohnungsunternehmen in Deutschland die Möglichkeit, ihre Leistungen für Umwelt und Gesellschaft konkret sichtbar und vergleichbar zu machen.
„Politische Ziele wie die Energiewende und der demografische Wandel können nur gelingen, wenn die Unternehmen alle ihre Aktivitäten bündeln und in ihre Nachhaltigkeitsstrategien einbeziehen – von der Energieeinsparung bis zur Personalführung. Als Wohnungswirtschaft sind wir die erste Branche, die ihren Unternehmen dafür mit dem ergänzten Nachhaltigkeitskodex ein maßgeschneidertes Instrument bietet“, erklärt Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.
Die branchenspezifische Weiterentwicklung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex für die Wohnungswirtschaft ist eine gemeinsame Initiative von GdW, der Arbeitsgemeinschaft Großer Wohnungsunternehmen (AGW) und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE). „Ab heute sind die freiwillig zu ergänzenden Indikatoren von GdW und AGW im Nachhaltigkeitskodex integriert. Damit möchten wir es den Unternehmen möglichst leicht machen, ihre ergänzenden Informationen zu besonderen Herausforderungen in der Wohnungswirtschaft ohne Mehraufwand einzufügen. Unser gemeinsames Ziel ist, dass möglichst viele Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitskodex nutzen. Die stark mittelstandsgeprägte Wohnungswirtschaft startet hier als erste Branche eine wichtige Initiative“, so Marlehn Thieme, Vorsitzende des RNE, der den Deutschen Nachhaltigkeitskodex ins Leben gerufen hat.
„Der für die Wohnungswirtschaft ergänzte Deutsche Nachhaltigkeitskodex ermöglicht es uns, den Wohnungsunternehmen, anhand von 20 Kriterien offen zu legen, was wir tun, um die großen Herausforderungen im Bereich Wohnen und Umwelt zu lösen. Nicht nur für die großen Wohnungsunternehmen, sondern gerade auch für kleinere und mittlere Unternehmen, die keine umfangreiche Nachhaltigkeitsberichterstattung durchführen, ist der Nachhaltigkeitskodex dabei ein sehr hilfreiches Instrument“, sagt Peter Stubbe, Vorsitzender der AGW sowie Vorstandsvorsitzender des kommunalen Wohnungsunternehmens GEWOBA in Bremen.
Nachhaltiges Wohnen spiegelt sich unter anderem in den aktuell zentralen Handlungsfeldern Energiewende, Demografie und Stadtumbau wider – und die positiven Effekte in der Wohnungswirtschaft durch die Nutzung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex sind laut GdW vielfältig: „Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex wird der zukunftsorientierten Unternehmensführung in der Wohnungswirtschaft weiteren Schub geben. Der Vorsprung der Wohnungsunternehmen bei der Energiewende, dem altersgerechten Umbau sowie dem Stadtumbau wird dadurch gegenüber dem Restmarkt weiter wachsen“, erklärt GdW-Präsident Axel Gedaschko. Einerseits müsse die Politik das Engagement der Wohnungswirtschaft durch entsprechende bundesweit einheitliche Gesetze unterstützen, andererseits dürfe die Initiative für nachhaltiges Handeln und Wirtschaften nicht vom Gesetzgeber erfolgen. „Der Grundsatz, der dabei über allem stehen muss, lautet: Freiwilligkeit statt Regulierung“, so Gedaschko. (S.G.)
Quelle: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Pressemeldung
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. ist ein Fach- und Interessenverband der deutschen Wohnungswirtschaft mit Sitz in Berlin. Seine 15 Mitgliedsverbände vertreten rund 3.000 Wohnungs- und Immobilienunternehmen, die rund sechs Millionen Wohnungen bewirtschaften, nahezu 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland.