Zehn provokante Thesen der Saxo Bank für 2016

Die dänische Investmentbank Saxo Bank hat ihre alljährlichen „Outrageous Predictions“ für das kommende Jahr veröffentlicht. Dabei handelt es sich um zehn eher unwahrscheinliche Szenarien, die unter Umständen unterschätzt werden, aber 2016 enorme Folgen für die Finanzmärkte haben könnten. Wie jedes Jahr erstrecken sich die Prognosen auf die gesamte Bandbreite der Märkte und Regionen, von einem jähen Anstieg der Erdölpreise auf 100 US-Dollar pro Barrel bis hin zur Aufwertung des Rubel um 20 Prozent.

Steen Jakobsen, Chefökonom bei der Saxo Bank, erklärt: „Wir nähern uns dem Ende der Paradigmenparalyse, die die wirtschaftspolitische Reaktion auf die weltweite Finanzkrise geprägt hat. Quantitative Lockerung und andere Formen der Intervention haben versagt. China befindet sich in einer Übergangsphase und die geopolitischen Spannungen sind so komplex wie eh und je. Die Grenzkosten des Kapitals steigen, ebenso wie Volatilität und Ungewissheit. Das bildet den Rahmen für unsere diesjährigen Prognosen.“

Nachfolgend die zehn „Outrageous Predictions“ für 2016:

1. Quo vadis Euro/US-Dollar? 1,23 …

Europa hat einen massiven Leistungsbilanzüberschuss aufgehäuft. Die niedrige Inflation sollte zudem – jedenfalls nach volkswirtschaftlicher Logik – eine stärkere und nicht etwa schwächere Währung bedeuten. Hier schließt sich der Kreis beim Rennen um den letzten Platz: Als unmittelbare Konsequenz der US-Zinspolitik ist der Dollar jetzt wieder geschwächt.

2. Der russische Rubel legt bis Ende 2016 um 20 Prozent zu

Ein plötzlicher Anstieg der Nachfrage nach Öl sowie die quälend langsame Straffungspolitik der Fed führen dazu, dass der russische Rubel bis Ende 2016 um rund 20 Prozent gegenüber dem US-Dollar/Euro-Korb zulegt.

3. Realitätscheck bereitet Silicon-Valley-Einhörnern Verdruss

2016 wird im Silicon Valley dem Jahr 2000 ähneln: Immer mehr Startups setzen beim Versuch, kritische Masse zu erreichen, lieber auf hohe Nutzerzahlen als auf Monetarisierung und handfeste Geschäftsmodelle.

4. Olympische Spiele lösen Boom in Brasilien und damit eine Erholung an den Emerging Markets aus

Aufgrund von Stabilisierung, Investitionsausgaben anlässlich der Olympischen Spiele sowie maßvollen Reformen erholt sich die Stimmung in Brasilien. Zugleich begünstigen die schwächeren Lokalwährungen die Emerging-Markets-Exporte. Im Ergebnis dürfte Aktien der Emerging Markets ein hervorragendes Jahr bevorstehen, in dem sie Anleihen und andere Aktien übertreffen.

5. Demokraten stellen auch den neuen Präsidenten und erzielen 2016 absolute Mehrheit im Kongress

Die Republikaner verzetteln sich in internen Streitigkeiten über die künftige Richtung der Partei. Daher verspielen sie ihr politisches Kapital und stürzen dramatisch in der Wählergunst ab. In der Folge erzielt die Demokratische Partei einen erdrutschartigen Sieg. Dabei profitiert sie insbesondere von einer Kampagne, die sich vor allem an Jungwähler, die sogenannten „Millennials“, richtet, die von dem politischen Patt und den mageren Jobaussichten der vergangenen acht Jahre frustriert sind.

6. Opec-Turbulenzen lösen vorübergehenden Anstieg des Ölpreises auf 100 US-Dollar pro Barrel aus

Der sogenannte „Opec Basket Price“ für Rohöl fällt auf den niedrigsten Stand seit 2009. In der Folge wächst sowohl bei schwächeren als auch wohlhabenderen Mitgliedern der Unmut über die Preisstrategie der Organisation. Dadurch zeichnet sich schließlich die lang erwartete Verlangsamung der Ölförderung in den Nicht-Opec-Ländern ab. Das verschafft der Opec wiederum genug Auftrieb, um den Markt mit einer Drosselung ihrer Produktion zu überrumpeln. Der Preis erholt sich bald wieder, als Anleger erneut auf der Kaufseite in den Markt drängen. Eine Rückkehr des Ölpreises auf 100 US-Dollar pro Barrel ist in Sicht.

7. Silber bricht aus seiner üblichen Range aus und legt um 33 Prozent zu

2016 werden wir ein stärkeres Interesse an Silber erleben. Der politische Wille, Kohlenstoffdioxid-Emissionen durch Förderung erneuerbarer Energiequellen zu reduzieren, steigert die industrielle Nachfrage nach Silber für den Einsatz in Sonnenkollektoren. Der Preis für Silber wird daher um ein Drittel zulegen; andere Metalle können da nicht mithalten.

8. Offensive Fed-Politik führt zum Einbruch der Kurse für Unternehmensanleihen

Ende 2016 wird Fed-Chefin Janet Yellen eine stärker anti-inflationäre Tonart anschlagen und die Zinsen in schneller Folge deutlich anheben. Durch die steigenden Renditen kommt es an allen großen Anleihemärkten zu einem massiven Einbruch der Kurse. Da die Teile der Bank- und Broker-Bilanzen, die zuvor für Bondhandel und Market Making vorgesehen waren, nahezu verschwunden sind, fehlt ein für einen funktionierenden Markt unerlässliches Element. Der Markt realisiert dies zu spät und die gesamte Kaufseite setzt auf Panikverkäufe, sobald ausgeklügelte Risikomodelle unisono auf „Alarmstufe rot“ schalten.

9. „El Niño“ löst sprunghaften Anstieg der Inflationsrate aus

Der nächstjährige „El Niño“ soll der bisher extremste werden. Das bedeutet Wassermangel in weiten Teilen Südostasiens und Dürren in Australien. Die geringeren Ernteerträge lösen zu einem Zeitpunkt Versorgungsengpässe aus, wenn die Nachfrage im Zuge der weltweiten konjunkturellen Erholung immer noch steigt. In der Folge schießt der Bloomberg Agriculture Spot Index um 40 Prozent nach oben und treibt so die Inflationsrate in die Höhe (was auch dringend erforderlich ist).

10. Ungleichheit schlägt Luxus

Wachsende Ungleichheit sowie Arbeitslosenquoten von über zehn Prozent führen dazu, dass europäische Politiker die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens erwägen, damit alle Bürger ihre Grundbedürfnisse decken können. In einer eher egalitär ausgerichteten Gesellschaft, in der andere Werte gefördert werden, stürzt die Nachfrage nach Luxusgütern ab. Der Sektor kollabiert.

„Die ‚Outrageous Predictions‘ der Saxo Bank skizzieren zehn relativ kontroverse, voneinander unabhängige Szenarien, die die Investmentbranche auf den Kopf stellen könnten. Es ist schon interessant zu beobachten, wie diese provokanten Thesen die Fantasie unserer Kunden anregen und die laufende Debatte beleben. Dieser Diskurs und das kritische Denken jenseits aller Herdenmentalität stehen im Mittelpunkt der zehn Thesen, die bei der Saxo Bank mittlerweile Tradition haben. Es geht darum, die Sensibilität für vernachlässigte Risiken zu schärfen“, so Jakobsen abschließend.

Quelle: Pressemitteilung Saxo Bank

Die Saxo Bank mit Sitz in Kopenhagen ist eine globale Investmentbank, die sich auf Online-Trading und -Investment spezialisiert hat. Sie ermöglicht privaten Anlegern und institutionellen Kunden über ihre Online-Tradingplattformen den Handel mit Devisen, CFDs, börsengehandelten Fonds, Aktien, Futures, Optionen und anderen Derivaten. Darüber hinaus bietet das 1992 gegründete Unternehmen Portfolio- und Kapitalmanagement an. Es verwaltet ein Vermögen in Höhe von 14,1 Milliarden Dänischen Kronen (1,9 Milliarden Euro). (Stand: Ende 2014) (jpw1)

www.saxobank.com

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