Rückgang der Baugenehmigungen desaströs - BFW fordert erneut entschlossenes Handeln
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) sind die Baugenehmigungen auch im Mai 2023 stark rückläufig (DFPA berichtete). Angesichts dessen fordert der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen die Bundesregierung zu entschlossenem Handeln auf.
In den Monaten Januar bis Mai 2023 reduzierte sich die Zahl genehmigter Wohnungen laut Destatis um 27,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und um minus 35,1 Prozent bei Einfamilienhäusern, minus 53,5 Prozent bei Zweifamilienhäusern, minus 26,5 Prozent bei Mehrfamilienhäusern. „Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die bisherige Politik der Bundesregierung hat den Absturz nicht bremsen können. Sowohl die Beschäftigten am Bau als auch diejenigen, die eine Wohnung suchen, spüren dieses Scheitern am eigenen Leib“ erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.
„Wir warnen seit über einem Jahr vor dem Stillstand und dem Absturz beim Wohnungsbau. Die aktuellen Zahlen bekräftigen unsere Mahnungen, die oft als Übertreibungen abgetan wurden. Von dem Stillstand ist die gesamte Wertschöpfungskette Bau betroffen. Das ist ein Dominoeffekt. Zuerst merkt es der Baggerfahrer, zuletzt der Maler. Weshalb nicht entschlossen und geschlossen dagegen angegangen wird von Bund, Ländern und Kommunen, bleibt ein Rätsel“, so der BFW-Präsident.
Es sei nicht hinnehmbar, dass bei einem kontinuierlichen zweistelligen Rückgang keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden, um diesen Niedergang wenigstens abzubremsen. Salewski: „Wir haben einen enormen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, der immer weiterwächst. Die Wohnungsbauziele der Ampel sind nur noch Wunschdenken von gestern. Wir brauchen jetzt endlich pragmatische Lösungen: Die Erwerbsnebenkosten müssen runter, es braucht klare Finanzierungs- und Förderbedingungen, realistische Standards, damit der dringend benötigte Wohnungsneubau auch realisiert werden kann. Auch steuerliche Anreize können für eine kurzfristige Verbesserung sorgen. Planungs- und Genehmigungsverfahren brauchen einen Turbo.“ (DFPA/JF1)
Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. als Spitzenverband der unternehmerischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitglieder und verbundene Unternehmen an.