Assekuranz mit verblüffender Jahresbilanz
Am 13. März 2015 meldete die „Welt“ in ihrer Online-Ausgabe, dass die Einnahmen der Versicherer im vergangen Jahr deutlich zugelegt haben. Laut der Jahresbilanz 2014 stiegen die Beitragseinnahmen der Lebensversicherer und Pensionskassen 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 93,7 Milliarden Euro. Damit ging fast die Hälfte aller Beiträge für Versicherungen 2014 an die Lebensversicherer. Das belegt: Die Kunden greifen weiterhin zu - trotz geringer Renditeaussichten. Vor allem das Geschäft mit Einmalzahlungen entwickelte sich positiv. Es legte um 12,9 Prozent auf 29 Milliarden Euro zu. Dagegen sanken die laufenden Beiträge um 0,8 Prozent auf 64,4 Milliarden Euro.
Insgesamt nahmen die Unternehmen im vorigen Jahr 192,3 Milliarden Euro ein, das waren 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Einnahmen um 3,2 Prozent auf 62,5 Milliarden Euro. Nach zwei Milliarden Euro Verlust 2013 wegen hoher Schäden durch Hochwasser, Sturm und Hagelschlag habe dieser Zweig im vorigen Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben.
Laut Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, sei es für die Branche in den nächsten Jahren entscheidend, weiter die Kosten zu senken, neue Produkte auf den Markt zu bringen, und ihre Anlagestrategie zu verbessern. Auf die Diskussion über eine Beteiligung von Versicherungen an Infrastrukturprojekten wie dem Autobahnbau reagierte der Verbandspräsident aber eher verhalten: „Vor dem Hintergrund der Schuldenbremse der öffentlichen Hand sind und fühlen wir uns angesprochen.“ Allerdings müssten solche Projekte vertraglich und politisch „total sicher“ sein. Für die Lebensversicherer wäre laut Erdland eine Mitwirkung kein Ausweg aus der Niedrigzinsphase, da in Infrastrukturprojekte nur ein kleiner Teil des Anlagevermögens fließen könne. Derzeit seien es branchenweit weniger als ein Prozent. Zugleich bestritt der Verbandschef überzogene Renditeerwartungen der Versicherer.