Beluga-Prozess: Stolberg legt Teilgeständnis ab
Am 27. Januar 2016 berichtete das „Handelsblatt“ in seiner Online-Ausgabe, dass im Fall „Beluga“, einem der größten Wirtschaftsprozesse der Schifffahrtsbranche, Ex-Reeder Niels Stolberg ein Teilgeständnis abgelegt habe. Der Gründer der 2011 insolvent gegangenen Schwergutreederei Beluga räumte ein, Bilanzen durch Scheinumsätze gefälscht zu haben. Stolberg zufolge flossen im Jahr 2009 über drei Briefkastenfirmen in Panama erhebliche Scheinumsätze in die Bilanz von Beluga. Die falschen Bilanzen für 2009 und das erste Quartal 2010 seien auch dem späteren US-Investor Oaktree vorgelegt worden.
Die Staatsanwaltschaft wirft Stolberg außerdem vor, er habe überhöhte Rechnungen der niederländischen Werft Volharding vereinbart und so höhere Darlehen bekommen. Diesen Vorwurf der Kreditfälschung bei der Finanzierung von Schiffsneubauten wies Stolberg entschieden zurück. Den Banken sei kein Schaden entstanden. Er habe sich nie persönlich bereichert und auch niemanden schädigen wollen, sagte Stolberg.
Ein mitangeklagter früherer Beluga-Manager, der auch für Schiffsfinanzierungen zuständig war, sprach dagegen von einem „kriminellen System“ bei Beluga, so das „Handelsblatt“. Die Anklage wegen Kreditbetruges sei im Grundsatz „korrekt“, weil die von Volharding gestellten Rechnungen nicht den erbrachten Leistungen entsprochen hätten. (JF1)