Billiges Geld treibt Kunstpreise: Schweizer Ökonom warnt vor böser Überraschung
Am 8. Juni 2015 meldete das „Private Banking Magazin“ unter Berufung auf einen Artikel von der „Welt“, dass für Kunst seit geraumer Zeit riesige Summen aufgerufen würden. Jüngstes Beispiel sei der Verkauf des Picassos „Die Frauen von Algier“ gewesen, das für 179 Millionen Dollar den Eigentümer wechselte. In den 1990er Jahren wurde es noch bei einer Auktion mit einem Wert von 32 Millionen Euro taxiert. Der Schweizer Ökonom Bruno S. Frey macht das viele „billige Geld“, für die Preistreiberei verantwortlich. Böse Überraschungen für so manchen seien nicht auszuschließen.
Die Versteigerung des Picasso Gemäldes sei laut Frey eine verzerrende Ausnahme. Renommierte Auktionshäuser würden derzeit für bis zu einem Drittel der Objekte keine Abnehmer finden. Hinzu kommen hohe Gebühren für den Verkauf von Kunstgemälde, die der Verkäufer zu tragen hat.
Zudem sei der jüngste Picasso-Verkauf nicht repräsentativ für die Rendite. Dies untermauert der Direktor des Centre for Research in Economics, Management and the Arts, kurz Crema, mit einer Untersuchung. Der Ökonom hat die Auktionsergebnisse bis ins 17. Jahrhundert gesammelt und errechnet, welche Rendite Kunst erzielt hat. Danach liege die Realrendite über diesen Zeitraum bei 1,5 Prozent.