Der demographische Wandel setzt Fondsbranche unter Druck
Ältere Anleger verfolgen eine andere Anlagestrategie als jüngere Anleger, dies macht den demografischen Wandel auch für die Fondsbranche zu einem wichtigen Thema. Hierauf weist die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in einem Artikel am 18. November 2015 hin. Ältere Anleger legten mehr Wert auf die Generierung von regelmäßigen Mittelzuflüssen, statt auf Kapitalzuwachs. Dies sei für Fondsgesellschaften ein merklicher Unterschied, da hierdurch die Leistungsfähigkeit laufend überprüft werde. Die Forderung nach kontinuierlichen Erträgen schränke die Fondsmanager darin ein, Verluste wieder aufzuholen. Zudem zeichne sich eine Tendenz zu ausschüttenden statt thesaurierenden Fonds ab. Auch die Anlageperspektive älterer Menschen spielt eine Rolle: Unter Berufung auf das Prognose-Institut Create Research beschreibt der Artikel ein zunehmendes Interesse der Anleger, die Geldanlage an die späteren Ausgaben anzupassen. Noch stärker sei das Interesse an einer fixen Laufzeit gewachsen, die im Jahr 2014 bereits bei 60 Prozent liege. Rückläufig sei dagegen die Nachfrage nach Fonds mit einer einzigen Strategie.
Das demografische Phänomen treffe die Fondsbranche noch zusätzlich zu dem getrübten Vertrauen in den Finanzmarkt und der Etablierung passiver Anlageprodukte. Amin Rajan von Create Research wird zitiert mit der Einschätzung, die Investoren hätten nicht mehr das Gefühl, Risiken zu managen, sondern Unsicherheit. Seit 2001 seien in aktiv verwaltete Aktienfonds in Deutschland per saldo keine neuen Mittel mehr geflossen und seit 2004 gar 20 Milliarden Euro abgezogen worden. Passive Fonds verzeichneten dagegen Zuflüsse. (AZ)