Deutscher Immobilienmarkt: Asiaten auf Trophäenjagd
Am 17. Juni 2015 berichtete die „Welt“ in ihrer Online-Ausgabe, dass asiatische Investoren den deutschen Immobilienmarkt verstärkt in den Fokus nehmen. Aus asiatischer Sicht sei Europa alles andere als ein Krisen-Kontinent. Die Investoren setzen auf eine wirtschaftliche Erholung und kaufen Wohnhäuser, Hotels und Büros - auch in der deutschen Provinz. Nach Aussage von Simon Smiles, Investmentchef für hochvermögende Personen bei der UBS, suchen die Kunden aus Fernost nicht selten nach Investment-Trophäen. Repräsentative Hotels sind da besonders willkommen.
Die Euro-Abwertung gegenüber allen führenden Währungen aus Asien in diesem Jahr hat Immobilien im Euro-Raum für Investoren aus China, Malaysia, Thailand und Singapur zu Schnäppchen gemacht.
So schaut sich beispielsweise Stephen Diggle, Leiter des Family Office Vulpes Investment Management in Singapur, in Flensburg nach interessanten Investment-Objekten für seine wohlhabende Kundschaft um. Diggles Fonds hat bereits mehr als 1.200 Wohnungen in Deutschland gekauft, darunter viele in Flensburg. Er setzt darauf, dass Europa sich wirtschaftlich erholt und der seit zwölf Monaten währende Euro-Kursrückgang vorübergeht. Beides sollte dafür sorgen, dass die Immobilienpreise nachhaltig steigen.
Hierauf setzt eine steigende Anzahl reicher Asiaten. Die grenzüberschreitenden Investitionen von Asiaten in Immobilien stiegen im ersten Quartal auf 7,7 Milliarden Euro. Das war der aktivste Jahresauftakt seit die Region 2013 mit einem größeren Vorstoß in Auslandsimmobilien begonnen hatte, stellte der Immobiliendienstleister CBRE Ende Mai fest. Nach Europa floss dabei rund ein Drittel der Summe.