Finanzstabilisierung fordert Haltefristen für Investmentfonds
Am 29. Juni 2015 meldete „Das Investment“, dass die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in massiven Anteilsrückgaben bei Fonds eine Gefahr für die Finanzstabilität sieht. Wenn viele Anleger auf einmal aus einem Investmentfonds aussteigen wollen, müssten Fondsmanager ihre Aktiva - oft zu einem ungünstigen Zeitpunkt - verkaufen. Das wirke sich negativ auf die Wertentwicklung aus. Leidtragende seien die in den Fonds weiter investierten Anleger. „Rücknahmerisiken können durch Liquiditätspuffer und Beschränkungen der schnellen Rückzahlungen aus Fonds adressiert werden“, schreibt „Das Investment“ unter Berufung auf einen Artikel des „Handelsblatt“, in dem aus einem Schreiben der BIZ zitiert wird. Die Finanzorganisation plant folglich, in Stressphasen Haltefristen für Fonds einzuführen. „Das ist eine Option, die derzeit untersucht wird“, bestätigte BIZ-Chef Jamie Caruana gegenüber dem „Handelsblatt“.
Zudem wollen die Regulierungsbehörden systemrelevante Kapitalanlagegesellschaften (KAGS) ausmachen, für die dann strengere Vorschriften gelten sollen, ähnlich wie bei systemrelevanten Banken. Derzeit würden der Finanzstabilitätsrat (FSB) und die Wertpapieraufseher nach „Handelsblatt“-Informationen daran arbeiten, Kriterien für Systemrelevanz einzelner Gesellschaften zu identifizieren. Welche Rolle dabei die Größe der Gesellschaft spielen soll, sei derzeit noch unklar.