Mieter leiden unter „Lock-in-Effekt“

Je stärker die Mieten steigen, desto weniger Menschen können sich den Umzug in eine neue Wohnung leisten, so berichtet die Zeitung „Welt“ am 9. Mai 2016. Junge Familien, Rentner und Angestellte leiden am stärksten darunter – mit sichtbaren Folgen. In den gefragten Großstädten seien deshalb viele Mieter dazu gezwungen, dort zu bleiben, wo sie sind – auch wenn sie wegen Familiennachwuchs oder einem Arbeitsplatzwechsel lieber umziehen würden. Ökonomen bezeichnen dies als „Lock-in-Effekt“. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen dieses Effekts seien mittelfristig kaum abschätzbar.

Die erzwungene Sesshaftigkeit zeige sich an den sinkenden Umzugszahlen: Im Jahr 2007 wechselten noch fast 13 Prozent aller Mieterhaushalte in Deutschland ihre Wohnung. Im vergangenen Jahr dagegen leisteten sich nur noch neun Prozent einen Umzug. Das gehe aus Daten des Energiedienstleisters Techem hervor, der im Rahmen von Heizkostenabrechnungen regelmäßig über Mieterwechsel informiert wird.

Eine nähere Datenauswertung der „Welt" in einzelnen Städten zeige außerdem: Dort, wo die Mieten besonders stark gestiegen sind, ging auch die Bereitschaft zum Umzug besonders deutlich zurück. So sei es in Berlin vor rund zehn Jahren noch vollkommen üblich gewesen, die Wohnung so oft zu wechseln, wie man wollte. Die Umzugsquote lag 2007 bei 12,9 Prozent. Seitdem jedoch stiegen die durchschnittlichen Angebotsmieten laut Immobilienscout24 um 47,4 Prozent – so stark wie in keiner anderen Stadt in Deutschland. Eine Folge: Die Umzugsquote ist mit sieben Prozent heute eine der niedrigsten in deutschen Städten.

In den Großstädten mit hoher Zuwanderung beobachtet Reiner Braun, Wohnungsmarktexperte des Beratungsunternehmens Empirica, einen doppelt negativen Effekt: „Kleine Wohnungen mit neuem Mietvertrag sind mittlerweile oft teurer als große mit Altvertrag.“ Ausgerechnet junge Familien mit Nachwuchs haben es also besonders schwer, eine neue Wohnung zu finden.

Der Lock-in-Effekt wirke aber auch umgekehrt. Ältere Ehepaare, deren Kinder aus der Wohnung ziehen, tendierten eher dazu, in ihrer alten – eigentlich zu großen – Wohnung zu bleiben, weil sie in einer neuen, kleineren, den gleichen Preis zahlen müssten. „Überversorgten Haushalten wird der Umzug so erschwert“, sagt Braun.

Auch Arbeitnehmer werden in ihrer Mobilität eingeschränkt. Ausgerechnet in einer Zeit, in der maximale Flexibilität erwartet wird, sei es besonders schwer, am Ort einer neuen Arbeitsstätte auch eine Bleibe zu finden. Deshalb suchen selbst Unternehmen für neue Mitarbeiter immer häufiger möblierte Ein-Zimmer-Apartments für mehrere Monate oder Jahre.

www.welt.de

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