Real Estate Investment Trusts als liquides Sachwertinvestment
Mit Real Estate Investment Trusts (REITs) werden Immobilienunternehmen bezeichnet, die auf Basis spezieller gesetzlicher Grundlagen operieren. In einem Gastbeitrag „From the Desk“ für die Kapitalanlage-Zeitung EXXECNEWS beschreibt Roger A. Welz, Geschäftsführer der Münchener Kapitalverwaltungsgesellschaft Avana Invest GmbH, den ältesten Markt für REITs in den USA, wo Präsident Eisenhower das entsprechende Gesetz am 14. September 1960 unterzeichnete. Ziel war es, dass auch Investoren mit kleineren Anlagebeträgen von den positiven Eigenschaften der Assetklasse Immobilien profitieren können. Mit REITs sollte breiten Anlegerkreisen die Möglichkeit gegeben werden, laufende Renditen und Wertzuwachs zu erzielen, ihr Portfolio zu diversifizieren sowie durch den Sachwertcharakter von REITs einen Inflationsschutz aufzubauen. Inzwischen gibt es REITs in über 30 Ländern, vom denen der US-Markt mit Abstand der größte ist.
Der Wert aller von US-börsengelisteten REITs gehaltenen Immobilien wird auf über eine Billion US-Dollar geschätzt, was etwa 15 Prozent des gewerblichen Immobilienmarktes entspricht. Entsprechend bringen es die über 190 an der New York Stock Exchange notierten Gesellschaften auf eine Marktkapitalisierung von knapp 900 Milliarden US-Dollar, fast das Doppelte der gesamten italienischen Aktienmarktkapitalisierung. Börsentäglich werden US-REITs im Volumen von über sechs Milliarden US-Dollar gehandelt, wobei die Tendenz seit Jahren stark steigend ist. Diese hohe Liquidität ermöglicht dem Investor laut Welz ein aktives Portfoliomanagement in den interessantesten Titeln, wobei vor allem die Dividendenrendite eine große Rolle spielt. Während die Aktien des Aktienindex „MSCI USA“, der die Entwicklung von circa 640 US Aktien wiederspiegelt, aktuell gerade einmal zwei Prozent Dividendenrendite aufweisen, liegt diese Kennzahl für den Index „FTSE NAREIT Equity REITs TR“ (Total-Return-Index für alle börsengehandelten US-Equity-REITs) bei vier Prozent. Historisch betrachtet entfällt mehr als die Hälfte der Gesamtrendite von REITs auf die Ausschüttung. Seit 31.01.1972 (Beginn der Zeitreihe) betrug die Rendite von REITs 9,6 Prozent, verglichen mit 9,0 Prozent für den „MSCI USA“.
„Mit REITs konnten Anleger in der Vergangenheit attraktive Renditen erzielen“, lautet das Fazit von Welz. Speziell für US-REITs spricht, dass dieser Markt im internationalen Vergleich am weitesten entwickelt ist. Auch die im Vergleich zu anderen Ländern günstigere demographische Entwicklung der USA ist ein Pluspunkt. Mit börsennotierten US-REITs investiert der Anleger in eine liquide Sachwertinvestition mit Inflationsschutz, hoher Dividendenrendite sowie hohem Corporate-Governance-Standard. US-REITs stellen damit eine sehr attraktive Anlagealternative zu Bonds dar. (jpw1)