Sachwertvermögen bsi Summit: Nach sieben mageren Jahren jetzt Aufbruch zu neuen Ufern?

Vom VIP-Kader Treffpunkt der roten DDR-Elite zum Summit-Treffen der Kapitalisten. Das Cafe Moskau unterhalb des Berliner Fernsehturms hat schon einiges miterlebt, aber keine Veranstaltung wie die, die am 12. Mai 2016 stattfand. Das Treffen der Kapitalanlagebranche brachte Themen, die früher nicht geboten wurden: Vermögensbildung, Sachwertinvestitionen und deren behördliche Marktregulierungen. Die Kapitalanlagezeitung EXXECNEWS veröffentlichte am 23. Mai 2016 einen Bericht über den bsi Summit 2016.

Mit Spannung wurde die zentrale Podiumsdiskussion erwartet. Thema: Regulierung auf dem Prüfstand – was funktioniert, was funktioniert nicht? Bringt die Kapitalmarktunion neue Freiheiten?

Leider hat die Gesprächsrunde nur wenig darüber gesprochen, ob das Mitte 2013 in Kraft getretene Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und die Regulierungskonsequenzen für den Markt der früheren Geschlossenen Fonds funktionieren oder nicht. Insofern Thema verfehlt. Dennoch war die Runde, weil Kompetenz diskutierte, hochspannend. bsi-Chef Eric Romba und der Leiter des Brüsseler bsi-Büros Gero Gosslar führten die Runde mit Sachverstand. Sie hatten erstmals die zu dem Thema Regulierung der Kapitalanlagebranche im Bundestag federführenden Abgeordneten Lothar Binding (finanzpolitischer Sprecher/SPD) und Ralph Brinkhaus (CDU) für eine solche Diskussion gewinnen können. Die Professoren Christoph Kaserer (TU München), Kern (ESMA, Europäische Finanzaufsicht) und Bergmann (DSGV, Deutscher Sparkassen- und Giroverband) boten Beiträge hoher Expertise.

Zwei Drittel der Diskussionszeit beanspruchten die Themen, ob und wie sich der Markt auf weitere Regulierungen umstellen muss (Romba: „Es wurden in dieser Legislatur bislang 33 Kapitalmarktgesetze gemacht und über 2.000 Seiten Bundesdrucksachen dazu produziert.“), oder ob „nach dem Regulierungsorkan“ (Bergmann) nun erst einmal die Branche ihre Wunden lecken darf, um sich auf die neue Welt einzurichten.

Die Regulierung hatte grundsätzlich Sinn, das war die klare Position der Politiker. Brinkhaus: „Ich appelliere an Sie, die Sie hier im Saal sind, sorgen Sie für hohe Produktqualität, liefern Sie hohe Transparenz und sorgen Sie für marktinterne Mechanismen, um das Abtrennen von schwarzen Schafen zu erreichen. Wenn diese Dinge gegeben sind, dann müssen wir nicht weiter regulieren.“ Gosslar: „Ist die europäische Finanzaufsichtsstruktur richtig aufgestellt?“ Kern: „Ja, ist sie. Sie ist extrem effektiv, sehr modern und angemessen, auch im internationalen Vergleich.“

Auf die Frage, ob nunmehr alles reguliert wurde, was regulierungswürdig ist, meinte Kaserer, dass zu viel reguliert wurde, denn es gab weniger Marktversagen, eigentlich muss erst reguliert werden, wenn es ein identifiziertes Marktversagen gibt. Romba: „Mahnende Worte aus der Wissenschaft!“

Beim Stichwort Kapitalmarktunion entfernte sich die Runde vom Thema Kapitalanlage weg hin zu Kreditfinanzierungsregulierungen. Die Kapitalunion soll sicherstellen, dass die Wirtschaft international finanziert werden kann. Bergmann: „Die Kapitalmarktunion soll die Finanzierung im Rahmen der Finanzstabilität einfacher, leichter machen.“

Unerwartet, weil im Thema der Runde nicht angedeutet, wird als dritter Gesprächsblock das Thema Anlegerschutz/Vorsorge aufgerufen. 55 Prozent der Deutschen verzichten auf Vorsorge. Moderator Gosslar zitiert eine gerade erschienene Versicherungsstudie. Professor Kaserer wird sofort deutlich: „Private Vorsorge ist ein echtes Trauerspiel, auch im internationalen Vergleich.“ Auch an der betrieblichen Altersvorsorge lässt er kein gutes Haar. „Sie ist viel zu klein für ein Land wie Deutschland, verglichen beispielsweise mit Holland oder der Schweiz.“ Es folgt ein Plädoyer pro Aktie als zentraler Investitionsmarkt zur Sicherung der Altersvorsorge, ergänzt um den Vorschlag, mehr Risiken – richtiger Mix – bei vorsorglichen Anlagen zu übernehmen. „Eine Altersvorsorge, die ausschließlich auf Renten und besonderen Staatsanleihen beruht, kann nicht funktionieren.“ Die Abgeordneten lobten das bisherige System („Die gesetzliche Vorsorge ist sicher.“), die Wissenschaftler in der Runde hatten keine neue Idee, wie das Problem zu lösen sei. Warum dieses Thema auf dem bsi Summit angeboten wurde, wurde nicht deutlich, vielleicht war es der Versuch, darzustellen, dass regulierte Investmentvermögen (auch AIF?) zur Altersvorsorge – gut geeignet seien? Die Antwort blieb das Panel schuldig. (DJ)

www.exxecnews.de

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