Sales-Personal-Gehälter toppen Fondsmanagement-Gehälter
Am 11. Juni 2015 veröffentlichte „Institutional Money“ einen Artikel zu den Gehaltsentwicklungen im Asset-Management-Sektor unter Bezugnahme auf einen Beitrag von „Altii“, einem Informationsportal für institutionelle Investoren. Demnach geht Matthias Junges, Senior Partner bei der Personalberatung PMCI in Neu-Isenburg, davon aus, dass sich die traditionellen aktiven Fondsmanager künftig in Hinblick auf berufliches Fortkommen und Entwicklung der Bezahlung nach der Decke strecken müssen.
Junges erklärt dies mit dem Kostendruck, dem die Asset-Managementgesellschaften ausgesetzt seien. Die zurückliegende, durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank befeuerte, positive Entwicklung der Aktien- und auch Rentenmärkte habe die Mittelzuflüsse - und damit auch die Assets under Management - sowohl im privaten als auch im institutionellen Geschäft deutlich anwachsen lassen. „In diesem positiven Börsenklima konnten sich auch eine Reihe neu in den Markt eingetretener Fondsboutiquen gut im deutschen Markt etablieren“, so Junges. Das gleiche gelte für ausländische Asset Manager, die in den letzten Jahren und jüngst den deutschen institutionellen und Privatkundenmarkt in Angriff genommen haben.
Vor diesem Hintergrund seien vor allem Sales- Positionen im institutionellen Bereich, aber auch Wohlesale-Vertriebspositionen vermehrt zu besetzen gewesen. „Im Portfoliomanagement waren Manager für Corporate Bonds und Credits, einige Zeit noch Quell einer gewissen Rendite, gefragt. Die komplexen und unsicheren Markterwartungen haben aber auch das quantitative Portfolio-Management mit den Themen Risk-Premia-Investing und die Suche nach Smart-Beta stärker in den Vordergrund gerückt.“ Dies sei schließlich nicht spurlos an der Gehaltsentwicklung für starke Quant-Spezialisten vorüber gegangen.
Auf der Top-Ebene haben sich laut PMCI-Erkenntnissen die Gehälter ebenfalls weiter bewegt, allerdings bei den definierten Risikoträgern eben unter Berücksichtigung eines Teils der Bonusauszahlung auf einer „Deferred“-Basis mit Verzögerung von einigen Jahren. Der Personalexperte ergänzt, dass es sich von selbst verstehe, dass die Gehaltsspannen sowohl von der Größe und dem Erfolg der Gesellschaft als auch der Performance des Einzelnen abhängig sind und entsprechend variieren.