S&K-Anlagebetrug Staatsanwaltschaft ermittelt gegen TÜV Süd
Am 10. Juni 2015 berichtete die „Wirtschaftswoche“ in ihrer Online-Ausgabe, dass bei den Ermittlungen im Anlagebetrug rund um das Frankfurter Immobilienunternehmen S&K, Mitarbeiter des TÜV Süd in den Fokus der Staatsanwaltschaft Frankfurt gerückt sind. S&K wird vorgeworfen rund 11.000 Direktanleger sowie eine unbekannte Zahl weiterer Investoren mit systematisch überbewerteten Immobilien um rund 240 Millionen Euro betrogen zu haben. S&K hatte für seine mutmaßlich betrügerischen Immobilienzertifikate unter anderem mit einem TÜV-Siegel geworben.
Nun wird gegen mehrere TÜV-Beschäftigte wegen des Verdachts der Beihilfe ermittelt. Der Vorwurf: Der TÜV Süd habe rund 90.000 Euro Honorar für Dienstleistungen erhalten, deren Umfang allerdings umstritten ist.
Der TÜV weist die Vorwürfe von sich und lässt durch eine Sprecherin erklären, man habe lediglich im Rahmen eines internen Untersuchungsverfahren die Grundstücksgeschäfte anhand vorgelegter Dokumente erfasst und ausdrücklich kein Wertgutachten erstellt. Es sei auch kein Zertifikat oder Prüfzeichen erteilt worden, das kommunikativ nach außen hätte verwendet werden dürfen.
Die Staatsanwaltschaft lässt die Erklärungen des TÜV nicht gelten. Der TÜV hätte angesichts der Höhe des Honorars mit einer Verwendung der Prüfzeichen rechnen müssen. Der dargelegte Sachverhalt sei lebensfremd. Zudem geht die Ermittlungsbehörde davon aus, dass der TÜV zumindest in Kauf genommen habe, dass möglicherweise das Zahlenwerk nicht zutreffend ist beziehungsweise dann auch dazu dient, andere Leute zu schädigen.
Der TÜV betont, dass sich die Mitarbeiter rechtskonform verhalten haben. Sie hätten nach Kenntnisstand des TÜV zu keiner Zeit von dem betrügerischen Verhalten des Unternehmens S&K gewusst oder dieses gar unterstützt