US-Immobilien sind wieder auf dem Vormarsch
Die Welt am Sonntag veröffentlichte am 4. Januar 2015 in ihrer Printausgabe einen Artikel wonach internationale und damit auch deutsche Fondsanbieter wieder vermehrt auf US-Immobilien setzten. Als Grund wird die sich erholende Wirtschaft der Vereinigten Staaten benannt. So bietet beispielsweise die Investmentgesellschaft TSO einen Blindpool an, der als operativ tätiges Angebot unter das Vermögensanlagegesetz und nicht unter das viel höhere Anforderungen stellende Kapitalanlagegesetzbuch fällt. TSO setzt dabei auf Bürogebäude und andere Immobilien mit mindestens 40-prozentigem Leerstand. Die Gesellschaft will die Objekte besser am Markt positionieren und nach relativ kurzer Zeit mit Gewinn wieder verkaufen. Auch Jamestown setzt auf Blindpools. Allerdings beteiligen sich die Anleger hier an einem Geschlossenen AIF nach dem Kapitalanlagegesetzbuch, wissen aber nicht, was mit ihrem Geld geschieht. Die Uni Credit-Tochter Wealthcap aus München hat ihr erstes US-Fondsobjekt in San Francisco gekauft. Das Bürogebäude ist noch acht Jahre komplett vermietet, wobei die Einnahmen unterhalb des Marktniveaus liegen. Das Unternehmen rechnet damit, die Immobilie anschließend besser zu vermieten und dann gewinnbringend zu verkaufen. Auch das auf Fonds mit amerikanischen Immobilien spezialisierte Unternehmen US-Treuhand bietet erstmals nach fünf-jähriger Pause eine Immobilienbeteiligung an: Semiprofessionelle Investoren und institutionelle Großanleger finanzieren mit dem „UST XXII Private Select“ gemeinsam mit einem US-Partner eine Wohnanlage nahe der texanischen Metropole Dallas. Das Emissionshaus Hannover Leasing vertraut hingegen auf eine Ein-Objekt-Strategie und will privaten Kapitalanlagern ein Gebäude in Arlington bei Washington anbieten. Commerz Real hat für seinen Offenen Fonds „Hausinvest“ in strategischer Partnerschaft mit dem US-Investor RFR eine Projektentwicklung in Miami zum Preis von 110 Millionen US-Dollar erworben. Union Investment Real Estate managt in den USA und Mexico derzeit ein Portfolio mit rund 20 Büroobjekten im Wert von 1,8 Milliarden Euro und hat in 2014 ihr Amerikageschäft auf Personalseite mit Thomas Gnieser als Senior Investment Manager in der New Yorker Niederlassung verstärkt.