US-Wertpapieraufsicht fordert Strafe für abtrünnige Fondsanleger
„Fonds Professionell online“ berichtete am 23. September über einen Entwurf der US-Wertpapieraufsicht SEC. Fonds sollen künftig höhere Kapitalpuffer vorhalten, damit Investoren auch bei Börsenturbulenzen jederzeit ihre Fondsanteile zurückgeben können. Dafür sollen die Anbieter die Liquidität in den einzelnen Fonds genau beobachten und steuern. Zudem sollen die Anbieter Gebühren verlangen dürfen, wenn die Mittelabflüsse zu hoch werden.
Entscheidend sei dabei, in welcher Zeitspanne eine Position verkauft werden könne, ohne dass der Markt beeinflusst wird. So sollen die Titel eines Portfolios nach ihrer Liquidität klassifiziert werden. Laut „Fonds Professionell“ schlagen die Regulierer sechs Stufen vor, von zwei bis drei Tagen bis hin zu mehr als 30 Tagen. Illiquide Papiere sollen demnach nicht mehr als 15 Prozent des Fondsvolumens ausmachen dürfen.
Weiterhin sollen die Gesellschaften sich auf Szenarien vorbereiten, bei denen Investoren in Scharen ihr Geld aus den Produkten abziehen. Daraus sollen die Asset Manager Maßnahmen ableiten, die in solchen Krisenphasen eine ausreichende Liquidität sicherstellen. Dies ähnele den Stresstests für Banken, in denen die Belastungen unterschiedlich starker Marktturbulenzen für die Kapitaldecke der Geldhäuser durchgespielt wurden.
Zugleich räumt der Entwurf den Anbietern die Möglichkeit ein, bei Anteilsrückgaben Gebühren zu kassieren. Hierdurch sollen Anleger geschützt werden, die die Turbulenzen aussitzen wollen und ihr Geld in dem Fonds belassen. Besonders institutionelle Anleger reagierten in Krisenzeiten und ziehen in kurzer Zeit große Summen aus Fonds ab. Diese Mittelabflüsse können die Wertentwicklung eines Fonds belasten, wenn Titel mitunter zu schlechten Kursen verkaufen werden, um die Rückgaben auszahlen zu können. (AZ)