Wird eine Angebotsverknappung den Goldpreis steigern?
Am 8. April 2015 meldete die „Wirtschaftswoche“ in ihrer Online-Ausgabe, dass die Goldproduktion in 2016 um ein Prozent zurückgehen wird. Grund hierfür sollen die durch den Preiseinbruch beim Gold bedingten Verluste der Goldminenbetreiber sein. Zehn der elf größten Produzenten weltweit wiesen 2014 einen Verlust von zusammen 6,9 Milliarden Dollar aus, verglichen mit einem Gewinn von 11,3 Milliarden Dollar im Jahr 2010. So wurden sie im Laufe von drei Jahren gezwungen, Investitionen in Minen um die Hälfte zu kürzen.
Zwar wird die Goldproduktion 2015 voraussichtlich ein Rekordvolumen erreichen, doch wird der Zuwachs nach Einschätzung von der Investmentbank Barclays der geringste seit mindestens sechs Jahren sein. Die Minen haben im vergangenen Jahr 3114 Tonnen Gold gefördert - das bislang größte Volumen - mit einem Wert von rund 127 Milliarden Dollar. Zuvor hatten die Unternehmen ihre Investitionen hochgefahren, um von Preisen zu profitieren, die sich in dem Jahrzehnt bis Ende 2011 mehr als verfünffacht hatten.
„Jegliche Verringerung des Angebots der Minen wird tendenziell den physischen Markt verengen, was auf den Preis durchschlägt“, sagt John Meyer, Analyst beim Broker SP Angel Corporate Finance in London. Auch sei es ein positiver Einfluss in einer größeren Dynamik, die die Stimmung der Investoren in Bezug auf Gold beeinflusse, fügte er an.
Allerdings geht beispielsweise die Investmentbank Natixis in London davon aus, dass vor mindestens 2017 keine deutlichen Rückgänge zu verzeichnen sein werden.