Zu wenig Nettotarife für Rentenpolicen
Am 13. April 2015 meldete das Informationsportal „Portfolio International“, dass es an betriebswirtschaftlichen Vergleichen zur Provisionsberatung fehle. Das Institut für Transparenz (ITA) hat die am Markt angebotenen Honorartarife (Nettotarife) für den Abschluss einer Rentenversicherung untersucht.
Solche Tarife eignen sich für Berater, die ihre Vergütung direkt vom Kunden erhalten. Auch Makler können Nettotarife offerieren und parallel Beratung gegen Honorar anbieten. Von 68 angefragten Anbietern haben nur 20 insgesamt 64 Honorartarife für Rentenpolicen im Angebot. „Die meisten planen aktuell nicht, Honorartarife einzuführen“, resümiert Dr. Mark Ortmann, geschäftsführender Gesellschafter des ITA. „Das wird sich die nächsten Jahre ändern, wenn der Gesetzgeber dies im Versicherungsbereich neu regelt.“
Einige bedeutende Versicherer halten sich noch komplett bei Nettotarifen zurück. So konnten nur 15 Anbieter untersucht werden. Das ITA analysierte 29 Produktmerkmale aus verschiedenen Kategorien, wie Garantien, Flexibilität, Risikoschutz und Kapitalanlage. Im Ergebnis zeigte sich eine hohe Flexibilität. Beispiel: Ein Mindestbetrag für Zuzahlungen ist bei 59 Tarifen vorgesehen. Einen Höchstbeitrag für Zuzahlungen gibt es bei 40 Tarifen. Bei zwei Tarifen ist eine Zuzahlung in unbegrenzter Höhe möglich. Eine Dynamik kann bei allen Tarifen mit einem festen Prozentsatz vereinbart werden. Beitragsreduzierung ist ebenfalls bei allen 64 Tarifen wählbar, Entnahme in der Ansparphase bei fast allen Tarifen.