bsi Branchenumfrage 2015: Platzierungszahlen ziehen wieder an
Die Mitgliedsunternehmen des bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen haben im Jahr 2015 insgesamt 8,9 Milliarden Euro an neuen Investitionen in Sachwerte getätigt (2014: 10,3 Milliarden Euro). 83 Prozent (7,4 Milliarden Euro) davon flossen in die Assetklasse Immobilien, die damit weiterhin den Schwerpunkt bei den Investitionen bildet. Weitere Investitionsfelder sind Luftfahrzeuge (706 Millionen Euro), Infrastruktur (300 Millionen Euro) und Investitionen in Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien (291 Millionen Euro).
Das Volumen der Assets under Management der bsi-Mitgliedsunternehmen lag zum Jahresende 2015 bei 136,1 Milliarden Euro (2014: 160,1 Milliarden Euro). Mit 75,5 Milliarden Euro entfallen mehr als 55 Prozent der verwalteten Assets auf den Bereich Immobilien. Diese Ergebnisse hat eine Umfrage des bsi unter seinen 26 Voll- und bestandsverwaltenden Branchenmitglieder zur Entwicklung des Sachwerte-Geschäfts im Jahr 2015 und zum Ausblick auf das laufende Jahr ergeben. An der Erhebung teilgenommen haben 25 Unternehmen. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Markt weiterentwickelt und der Ausblick positiv ist“, lautet das Fazit der Verbandsführung anlässlich der Präsentation der aktuellen Branchenzahlen.
Auf der Produktseite haben die bsi-Mitglieder im Jahr 2015 35 neue Alternative Investmentfonds (AIF) an den Markt gebracht (2014: 39). Davon waren 16 Publikums-AIF (2014: 16), 14 Geschlossene Spezial-AIF (2014: 15) und fünf Offene Spezial-AIF (2014: acht).
Einen positiven Trend erkennt der bsi auch beim Platzierungsgeschehen: So konnten seine Mitglieder im Jahr 2015 für ihre Geschlossenen Publikums-AIF 521 Millionen Euro Eigenkapital bei Privatanlegern einwerben (2014: 81 Millionen Euro), was einer Milliarde Euro platziertem Fondsvolumen entspricht. Bei professionellen Investoren wurden 1,7 Milliarden Euro Fondsvolumen platziert und 1,0 Milliarden Euro Eigenkapital für Geschlossene Spezial-AIF eingeworben (2014: 592 Millionen Euro).
Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des bsi, zeigt sich insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen: „Die Investitionen in Sachwerte und die Zahl der neuen Geschlossenen AIF sind weitgehend stabil geblieben, die Platzierungszahlen sogar deutlich gestiegen – zusammen mit den Erwartungen, die unsere Mitglieder für das laufende Jahr formuliert haben, ist das ein positives Signal für die Entwicklung der Branche.“
Bezogen auf die Platzierungszahlen ist die Assetklasse Immobilien klarer Spitzenreiter sowohl bei Privatanlegern als auch bei professionelle Investoren: Bei den Geschlossenen Publikums-AIF flossen 325 Millionen Euro in diese Assetklasse (2014: 49 Millionen Euro), das entspricht einem Anteil von 62,4 Prozent am gesamten Platzierungsvolumen im Publikumsbereich. Professionelle Investoren beteiligten sich mit 808 Millionen Euro Eigenkapital (2014: 514 Millionen Euro) an Geschlossenen Immobilien-Spezial-AIF, das entspricht einem Anteil von 78,7 Prozent am gesamten über Spezial-AIF platzierten Eigenkapital.
Die Investitionen der Sachwertbranche erfolgten überwiegend durch regulierte Vehikel: 82 Prozent (7,3 Milliarden Euro) ihrer Investitionen in Sachwerte realisierten die bsi-Mitglieder 2015 über regulierte Vehikel unter dem deutschen Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und europäischen Normen. Dazu gehörten Geschlossene Publikums- und Spezial-AIF (0,7 Milliarden Euro bzw. 1,5 Milliarden Euro), Offene Spezial-AIF (2,8 Milliarden Euro) und die europäisch regulierten Luxemburger Strukturen (SICAF und SICAV: 2,3 Milliarden Euro). Dem stehen 18 Prozent (1,6 Milliarden Euro) an neuen Investitionen über unregulierte und teilregulierte Produkte wie Direktinvestments, Vermögensanlagen, Inhaberschuldverschreibungen und sonstige Anlagen gegenüber.
Der bsi-Umfrage zufolge bleiben Immobilien auch im laufenden Jahr der Investitionsschwerpunkt. 87 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, 2016 im Rahmen von Geschlossenen Spezial-AIF in Immobilien zu investieren, 74 Prozent gaben dies auch für Publikums-AIF an. Die größte Herausforderung ist aktuell die Anbindung von Assets, stellt Romba bei der Präsentation der Branchenzahlen fest. Denn die Kapitalverwaltungsgesellschaften konkurrierten beim Ankauf mit anderen professionellen Investoren wie Family Offices. Bei den Vehikeln wird nach Auffassung der bsi-Mitglieder 2016 der Spezial-AIF klarer Spitzenreiter sein, 83 Prozent der Befragten erwarten, dass deren Anzahl steigen wird. 57 Prozent der Befragten gehen zudem davon aus, dass auch die Zahl der Geschlossenen Publikums-AIF steigen wird, 39 Prozent erwarten in diesem Bereich jedoch auch eine Stagnation. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) erwartet außerdem, dass die Zahl sonstiger Anlagen 2016 ansteigen wird.
Quelle: Pressemitteilung und Pressekonferenz bsi
Der bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e.V. mit Sitz in Berlin ist die Interessenvertretung der Unternehmen, die Sachwerte verwalten und deren Tätigkeit in direktem Zusammenhang mit dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) steht. Dazu zählen Kapitalverwaltungsgesellschaften, Verwahrstellen, Auslagerungsunternehmen sowie rechtliche, steuerliche und betriebswirtschaftliche Berater. (jpw1)