BSI kritisiert „Finanztest“-Untersuchung zu Geschlossenen Fonds

Die von der Stiftung Warentest in der Zeitschrift „Finanztest“ veröffentlichte Untersuchung zu Geschlossenen Fonds gehe laut Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen (BSI) „ganz erheblich am Ziel vorbei“. In der Analyse zieht „Finanztest“ eine negative Bilanz: Im Schnitt hätten nur sechs Prozent der Geschlossenen Immobilien-, Umwelt-, Schiffs- und Medienfonds ihre Gewinnprognose erfüllt – gemessen am investierten Anlegergeld (wir berichteten am 14.9.).

Vier Kritikpunkte führt der BSI an:

In der Finanztest-Untersuchung wurden 1.139 Geschlossene Fonds, die seit 1972 bis heute aufgelegt wurden, analysiert. Mit der Wahl einer so langen Zeitreihe habe sich „Finanztest“ laut BSI keinen Gefallen getan. Denn die methodischen Probleme, die sich aus einem so umfassenden Vergleich ergeben, weckten in der Zusammenschau erhebliche Zweifel an der Aussagekraft der gewonnen Ergebnisse. Denn von 1972 bis Ende 2005 waren mit der Investition in Geschlossene Fonds weitreichende Steuergestaltungsmöglichkeiten verbunden. Die positiven Effekte, die die steuerlichen Vorteile auf die Erträge der Anleger hatten, werden jedoch nur in einer Nach-Steuer-Betrachtung sichtbar. „Finanztest“ habe aber nur Ergebnisse vor Steuern ausgewiesen. Die tatsächlichen wirtschaftlichen Effekte für den Anleger wären allein allerdings in einer Nach-Steuer-Betrachtung deutlich geworden.

Zudem habe Stiftung Warentest einen Vergleich mit Zweitmarktkursen bei laufenden Fonds vorgenommen: In vielen Informationen zu Geschlossenen Fonds sei allerdings aufgeführt, dass der Verkauf von Anteilen über den Zweitmarkt zwar möglich sei, dieser aber in Funktion, Dauer und Liquidität nicht mit Wertpapierhandelsplätzen vergleichbar ist. Auf den Zweitmärkten für Geschlossene Fonds seien Anteile eben nicht börsentäglich verfügbar, damit seien auch die Preisbildungsmechanismen grundsätzlich andere.

Nur am Rande erwähne die Untersuchung, dass die ehemaligen Geschlossenen Fonds seit 2013 der umfassenden Regulierung durch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) unterworfen sind. Da die Untersuchung den Zeitraum „bis heute“ anführe, müssten die 55 seitdem für Privatanleger an-gebotenen geschlossenen Investmentvermögen (auch: geschlossene Alternative Investmentfonds, kurz AIF) mit einem Eigenkapital-Volumen von 3,8 Milliarden Euro Teil der Untersuchung sein. Diese Produkte seien mit Blick auf die zum Schutz des Anlegers eingeführten Anforderungen nicht mit Geschlossenen Fonds aus der Zeit vor 2013 vergleichbar. Und auch die seit Mitte 2013 immer noch weitgehend unregulierten, weil nicht vom KAGB erfassten geschlossenen Vermögensanlagen seien nicht separat dargestellt.

Der BSI wirft der Untersuchung zudem eine fehlende Repräsentativität der Ergebnisse vor: „Finanztest“ nehme für sich in Anspruch, die „Bilanz einer Branche“ untersucht zu haben. Dies stimme allerdings nicht: Die Datenbank, auf die Finanztest für seine „Untersuchung“ zugegriffen habe, enthalte Daten zu mehr als 10.000 Fonds. „Ausgewählt“ wurden jedoch nur etwa 1.200 mit einem Volumen von 34 Milliarden Euro. Die Kriterien für diese Auswahl stelle „Finanztest“ nicht transparent dar. Zum Vergleich: 16 Anbieterunternehmen, die Mitglied des BSI sind, haben in ihren Performance-Berichten mehr als 2.000 Fonds mit einem Volumen von rund 53 Milliarden Euro abgebildet – und zwar über alle Assetklassen, nicht nur über einige ausgewählte. „Die Branche“ müsse also erheblich größer sein, als es der Ausschnitt der Finanztest-Studie glauben machen will. Zudem seien nur Immobilien, Umwelt, Schiffs- und Medienfonds mit der Fondswährung Euro untersucht. Damit fehlen erstens Segmente wie Flugzeug- und Containerfonds und zweitens all jene Produkte, die eine andere Fondswährung haben. Das dürfte die Ergebnisse laut BSI drastisch verzerren.

Quelle: Pressemitteilung BSI

Der BSI Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e.V. mit Sitz in Berlin ist Interessenvertretung der Sachwertinvestmentbranche. Er vertritt derzeit 62 Mitglieder, die Sachwertvermögen in Höhe von 127 Milliarden Euro verwalten. (mb1)

www.sachwerteverband.de

 

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