Bundesbank: Erstmalige Veröffentlichung von Daten über Geschlossene Investmentfonds
Die Bundesbank erweitert ihr Datenangebot über die inländische Investmentbranche. Neben den langjährigen Publikationen zu Offenen Investmentfonds werden ab sofort auch Angaben über den Geschlossenen Fondssektor in Deutschland auf monatlicher Basis veröffentlicht.
Geschlossene Investmentfonds sind eine Form der langfristigen gemeinschaftlichen Kapitalanlage. Sie investieren insbesondere in Sachwerte wie Immobilien, Grundstücke, Flugzeuge, Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Schiffe und Container. Im Unterschied zu Offenen Investmentfonds werden Anteile an Geschlossenen Fonds nicht fortlaufend ausgegeben. Vielmehr wird während einer Platzierungsphase Eigenkapital eingesammelt. Damit werden bereits feststehende Vermögensgegenstände erworben. Eine Rückgabe der Anteile ist in der Regel bis zur Liquidation des Vermögens nicht möglich.
Im Januar 2016 wurden über 3.500 Geschlossene inländische Investmentfonds in die statistische Erhebung einbezogen. Das Investmentvermögen dieser Fonds belief sich auf knapp 83 Milliarden Euro. Im Vergleich hierzu betrug die Summe der Vermögensgegenstände der rund 6.000 erfassten Offenen Investmentfonds Anfang 2016 mehr als 1.800 Milliarden Euro.
Geschlossene Fonds erwarben vorrangig Immobilien. Auf diese entfielen im Januar 2016 rund 27 Milliarden Euro beziehungsweise 33 Prozent der Summe aller Aktiva; darüber hinaus waren fast zehn Milliarden Euro beziehungsweise zwölf Prozent der Aktiva in Beteiligungen und Darlehen an Immobilien-Gesellschaften investiert. Die Beteiligungen an sonstigen Gesellschaften beliefen sich auf gut 14 Milliarden Euro oder 17 Prozent der Summe der Vermögensgegenstände der Geschlossenen Fonds. Auf Schiffe und Flugzeuge entfielen weitere elf Milliarden Euro oder 13 Prozent der Aktiva. Als Anteilseigner Geschlossener Investmentvermögen traten vorwiegend private Investoren auf.
Monatliche Angaben zur Zusammensetzung des Vermögens Geschlossener inländischer Investmentvermögen rückwirkend ab September 2015 stehen in den Tabellen der Investmentgesellschaften zur Verfügung.
Quelle: Pressemitteilung Bundesbank
Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht, der unbare Zahlungsverkehr sowie das Bargeld. (JF1)