Debi Select Pleite: Es könnte sein, dass Anleger ihren Einsatz zurückerhalten

9.200 Anleger der 2011 pleitegegangenen drei Debi Select Fonds werden sich Mitte Oktober verwundert die Augen gerieben haben, nachdem sie das 71-seitige Papier, das ihnen die Klumpe Rechtsanwaltsgesellschaft Köln zuschickte, gelesen haben. Waren sie doch bis dahin ausgegangen, dass ihre etwa 130 Millionen Euro eingezahlte Mittel zur Finanzierung unter anderem von Debi Energieprojekten à fonds perdu, also weg waren. Klumpe schreibt den verwunderten Anlegern, er habe es geschafft, eine realistische Chance zu entwickeln, dass, so schreibt er, „Ihnen respektable Beiträge der von Ihnen in die Fonds investierten Gelder wieder zurückgezahlt werden können.“ Dies berichtet EXXECNEWS in der Ausgabe 24.

So könnte die übrigens „im Wesentlichen nicht steuerbare“ Kapitalrückführung stattfinden: Ab 2021 bis 2030 sollen rund 35 Millionen Euro an die Fonds fließen, innerhalb der ersten 15 Jahre wird die Rückführung von weiteren 24 Millionen Euro prognostiziert. Bei Realisierung aller Projekte wird es durchaus möglich sein, dass die Anleger in den kommenden 25 Jahren zwischen 100 und 127 Millionen Euro zurückerhalten haben werden. Immer vorausgesetzt, dass erstens die Anleger den nunmehr zu fassenden Gesellschafterbeschlüssen des Restrukturierungsprogrammes zustimmen und die Wirtschaft in den Ländern Russland, Weißrussland und Italien nicht in enorme Probleme geraten.

Die Geschichte ist so schön wie wahr – aber wie wurde sie möglich? Drei seltene Ingredienzien sind verantwortlich dafür.

Zunächst ist da der Initiator Josef Geltinger zu nennen. Er hat die Fonds aufgelegt, um sie platzieren zu können. Aber anders als bei vielen Fondspleiten wurden die Anlegermittel auch sinnvoll, wie vorgesehen, investiert, so dass Rechtsanwalt Werner Klumpe, als er von Geltinger 2011 das Mandat erhielt, sich um die Rettung zu kümmern, verwundert feststellte: „Zu unserer Überraschung waren diese Investitionen keine Potemkinschen Dörfer, sondern es gab sie wirklich. Doch die Fonds hatten durch das Factoring nur mittelbare schuldrechtliche Ansprüche und die Gesellschaftsanteile waren in Schweizer Händen. Hier galt es, sowohl die noch in der Entwicklung befindlichen Projekte zu sichern und die dazugehörigen Gesellschaften zu stabilisieren als auch mögliche Rückflüsse der Anleger zu ermöglichen, sollte das Geld der Anleger nicht auch hier völlig verloren sein. Und das alles in einem höchst heiklen internationalen Geflecht zwischen Deutschland, der Schweiz, Russland und Weißrussland.“

Zweitens war da der richtige Anwalt. Anwalt Klumpe gehört zu den erfahrensten Kapitalanlagejuristen unserer Branche. Seit gut vier Jahrzehnten berät er Initiatoren bei der Auflegung von Anlageofferten, schreibt Prospekte und begleitet Fonds in der Platzierungsphase. Anlegerrechte sind besonders sein Metier. „In den langen Jahren meiner Tätigkeit und in der Branchenkrise hat es selbstverständlich viele Angriffe gegen von uns entworfene Prospekte gegeben. Aber unsere Prospekte waren wasserdicht“, so Klumpe zu EXXECNEWS.

Diese Kenntnisse der Initiatoren- und Vertriebsseite halfen der Kanzlei Klumpe selbstverständlich auch in diversen auf Anlegerseite geführten Auseinandersetzungen und sich daraus ergebenden Sanierungsaufgaben.

So hat sich Klumpe entsprechend intensiv in die Debi-Problematik einarbeiten können.

Das dritte, entscheidende und besonders Seltene ist, dass Klumpe die Mega-Sanierungsaufgaben auch als eigene Investition verstand und durchführte, da weder auf Fondsgelder zurückgegriffen noch Nachschüsse eingefordert werden sollten. Sieben Millionen Euro eigene Mittel waren notwendig, um den Etappenerfolg bis heute zu schaffen. Wohlgemerkt: sieben Millionen Euro aus Klumpes Schatulle. Rückblickend sagt Klumpe zu den sechs Jahren seiner Debi-Tätigkeit: „Wir kannten die Fonds bis dahin überhaupt nicht und waren weder in Konzeption noch Verwaltung eingebunden. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung unter anderem mit Fondsabwicklung und -restrukturierung hatten wir natürlich eine gewisse Einschätzung: Diese wurde aber von den nach und nach auftretenden tatsächlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Problemen um Längen übertroffen. Hätten wir damals gewusst, was uns erwartet, hätten wir das Mandat wohl nicht angenommen.“

Wie schätzt Klumpe die Chancen auf den finalen Erfolg der Restrukturierung ein: „Wir müssen weiter zäh die eingeleiteten Maßnahmen verfolgen. Die Projektpartner sind alle an Bord, die Liquiditätslage der Investitionen ist in einer positiven Aufwärtsentwicklung; jetzt müssen die Anleger dem Konzept zustimmen. Ich denke, sofern nicht völlig unerwartete Störungen, die nichts mit den Projekten zu tun haben, eintreten werden, sollte die Restrukturierung ein Erfolg werden.“ Ein Erfolg, wie er in den vergangenen Jahren in unserer Branche nicht gemeldet werden konnte – weil meistens bei Sanierungen und Insolvenzen festgestellt wird, dass die Geschäftsidee nicht seriös war und die eingeschalteten Anwälte ihr Engagement nicht pro Anleger, sondern pro eigene Kasse verstanden.

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