Exklusiv-Interview mit Dr. Torsten Teichert, Vorstand der Lloyd Fonds AG

Das Hamburger Emissionshaus Lloyd Fonds war vor der Finanzkrise einer der platzierungsstärksten Anbieter Geschlossener Fonds. Vor einem Jahr scheiterte der Plan, die börsennotierte Lloyd Fonds AG als Schifffahrtsunternehmen neu aufzustellen. Durch neue Produkte im Bereich der sachwertbasierten Kapitalanlagen will das Unternehmen seine ehemalige Wettbewerbsposition wiedergewinnen. Wie beurteilt Vorstand Dr. Teichert heute die Welt der KAGB-regulierten Fonds und wie wird sich Lloyd Fonds künftig aufstellen? Ein Exklusiv-Interview für DFPA. Das Gespräch führte Dr. D. E. Jansen.

Jansen: Irgendwie ist die Stimmung unter den Emissionshäusern und den Vertrieben noch nicht so gut, wie eigentlich erwartet. Was ist der Grund?

Teichert: Ganz einfach deshalb, weil Geschlossene Fonds für Privatkunden derzeit sehr wenig Nachfrage haben. Ohne Nachfrage kein Geschäft. Hinzu kommt, dass das wenige Privatkundengeschäft derzeit – sagen wir es mal so –  oft heikle Parameter aufweist: Sehr optimistische Renditen, hohes Risiko, immer noch zu hohe Provisionen. Da ist zu viel Vergangenheit im Spiel. Zwischen Vertrieb und Emissionshäuser ist es wie zwischen Henne und Ei: Wer macht den ersten Schritt? Wenn eine große Sparkasse in Norddeutschland nur noch zehn Millionen Euro im Retailbereich platziert, weiß man, wie eng der geschnallte Gürtel ist.

Jansen: Was hat sich in den vergangenen Jahren geändert?

Teichert: Zum einen wurde lange geglaubt, dass man sich als Assetmanager auf ein Asset konzentrieren müsse. Das ist ein Trugschluss. Meines Erachtens gehört gerade den Multi-Asset-Managern die Zukunft. Und dann wurde auch lange geglaubt, die KVG rutsche ins Zentrum. Das wird so nicht sein. Eine KVG ist und bleibt Dienstleister. Entscheidend ist der, der das Produkt entwirft, vertreibt und managt.

Jansen: Warum fehlt derzeit der Schwung am Markt?

Teichert: Es fehlt fast allen Häusern an Eigenkapital. Wie soll man ein 100 Millionen Euro teures Gebäude „anbinden“, um es dann als Geschlossenen AIF zu verkaufen, wenn man die Zwischenfinanzierung nicht selbst darstellen kann und gleichzeitig keine sichere Abnahme im Vertrieb gesichert ist. Dann wird die Auflage eines Fonds zum Himmelfahrtskommando. Das heißt: Neben der schwachen Nachfrage ist und bleibt die Zwischenfinanzierung das größte Hindernis für einen neuen Aufschwung.

Jansen: Was bedeutet das für Ihr Haus?

Teichert: Wie viele andere, so suchen auch wir nach dem richtigen Weg. Die Produkte, mit denen wir uns aktuell beschäftigen, sind sowohl thematisch wie auch strukturell ganz anders als in der Vergangenheit. Mitte des Jahres können wir mehr sagen.

Jansen: Alles neu im Produktbereich, auch alles neu im Vertrieb?

Teichert: Wenn heute oft behauptet wird, die Zukunft liege allein bei den institutionellen Anlegern, so ist das nur die halbe Wahrheit. Niemand, den ich kenne und der die Übersicht hat, schreibt den alten Retailmarkt vollkommen ab. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass die alten Strukturen nicht mehr ausreichen.  Wir sehen den Direktvertrieb, den Internetvertrieb kommen. Das ganz große Vertriebsthema der Zukunft: Wie bekomme ich einen 100 Millionen Euro Fonds nicht über eine einheimische Bank oder die freien Finanzdienstleister, sondern übers Internet direkt platziert? Diese Frage wird in zwei bis vier Jahren beantwortet sein.

Die Lloyd Fonds AG mit Sitz in Hamburg konzipiert Geschlossene Fonds in den Assetklassen Immobilien, Transport (Schifffahrt, Flugzeuge und Zweitmarktbeteiligungen) und Energie. Das 1995 gegründete Unternehmen hat bislang über 100 Fonds mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 5,1 Milliarden Euro realisiert. (DJ)

www.lloydfonds.de

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