Geschlossene AIF: Stimmungsaufhellung bei Anbietern – weiterhin Stimmungstief bei Vermittlern
Fast 60 Prozent der Anbieter geschlossener alternativer Investmentfonds (AIF) beurteilen die allgemeine Lage im Markt für geschlossene AIF in diesem Jahr als befriedigend. Nach Ansicht von rund acht Prozent ist die Lage sogar gut. Rund ein Drittel der Befragten stuft die Lage hingegen als unbefriedigend oder schlecht ein. Das ergibt eine Studie des Analysehauses Scope, das Anbieter und Vermittler geschlossener AIF befragt hat. Insgesamt haben 24 Anbieter sowie 63 Vermittler teilgenommen. Die Anbieter verwalten ein Vermögen von insgesamt 132,8 Milliarden Euro – das entspricht einem Marktanteil von über 80 Prozent der aktiven Anbieter.
Laut Studie wird die Marktlage deutlich positiver eingeschätzt als in der Vorjahrsumfrage. Damals hatten 70 Prozent der Befragten die Lage als unbefriedigend oder schlecht beurteilt – und nur 30 Prozent als befriedigend oder gut. Trotzdem sind die Erwartungen an das Platzierungsergebnis der gesamten Branche für 2015 sehr gering. Nur acht Prozent der Anbieter sehen ein Branchenergebnis von mehr als zwei Milliarden Euro. Immerhin rund 17 Prozent erwarten bis zu zwei Milliarden Euro. Die Hälfte der Befragten erwartet ein Eigenkapital-Platzierungsvolumen von bis zu einer Milliarde Euro – davon zwei Anbieter sogar nur bis zu einer halben Milliarde Euro.
Als größte Hindernisse für die Auflage neuer Fonds nannten 70 Prozent der Befragten den Mangel an attraktiv gepreisten Assets und 55 Prozent regulatorische Hürden. Immerhin 30 Prozent machen die mangelnde Nachfrage von Privatinvestoren für das geringe Angebot verantwortlich.
Die Stimmung unter Vermittlern ist laut Studie weiterhin eher schlecht als gut. Sieben Prozent der Befragten bewerten die allgemeine Marktlage in diesem Jahr als gut oder sehr gut. Rund 36 Prozent bewerten sie als befriedigend. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) schätzen die Lage als unbefriedigend oder schlecht ein. In der Vorjahresumfrage war das Stimmungsbild noch schlechter. Damals beurteilten mehr als 82 Prozent der Teilnehmer die Marktlage als unbefriedigend oder schlecht.
Auch beim erwarteten Absatz zeigt sich gegenüber der Vorjahresumfrage nur eine marginale Verbesserung. So rechnen 42 Prozent für 2015 mit einer Verringerung oder sogar deutlichen Verringerung des eigenen Fondsabsatzes gegenüber 2014. Fast ein Drittel erwartet Stagnation. Immerhin 23 Prozent rechnen mit einem Zuwachs. Nur fünf Prozent der Befragten sind von einer deutlichen Absatzsteigerung überzeugt. Wie bei den Initiatoren geht der größte Teil der Vermittler (59 Prozent) von einem Platzierungsvolumen von bis zu einer Milliarde Euro im Jahr 2015 aus. Knapp ein Fünftel erwartet ein Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Nur jeder Siebte rechnet mit mehr als zwei Milliarden Euro.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die 2002 gegründete Scope-Unternehmensgruppe ist eine bankenunabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin. Sie ist auf das Rating von Unternehmen, Anleihen, Fonds und Zertifikaten spezialisiert. (JF1)