Immobilien bleiben ein wichtiger Baustein für private Anleger
Aufgrund geringer Mindestanlage und hoher Diversifikation sind offene Immobilienfonds geeignet zur Abdeckung der Immobilienquote bei privaten Anlegern. Der Immobilienanteil im Portfolio eines Privatanlegers sollte sich je nach Marktentwicklung und Risikobereitschaft in der Regel zwischen fünf Prozent und maximal 15 Prozent bewegen und bevorzugt durch offene Immobilienfonds abgedeckt werden. Zu diesem Fazit kommt die Landesbank Hessen-Thüringen Helaba in ihrem Immobilienreport. Darin werden Hintergründe und Rendite-Aussichten von offenen Immobilienfonds (OIF) untersucht. Der „Helaba OIF-Index“ weist per Ende April 2015 eine Jahresperformance von 2,5 Prozent auf.
Der Zehnjahres-Durchschnitt offener Immobilienfonds liegt (nach Angaben des Investmentverbands BVI) aktuell bei 3,2 Prozent, der Zwanzigjahres-Durchschnitt bei 4,1 Prozent. Damit erreichen sie auf lange Sicht eine Performance deutlich unter der von Aktien und Staatsanleihen, allerdings bei einer viel geringeren Volatilität. So lag die Zwanzigjahres-Rendite deutscher Aktien, gemessen am Leitindex DAX, bei 9,1 Prozent p.a., die deutscher Staatsanleihen gemessen am REX bei 5,5 Prozent p.a. Die Einordnung der Asset-Klasse offene Immobilienfonds als rendite- und risikoarm ist nach Ansicht der Helaba allerdings mit Einschränkungen zu versehen: Die vom BVI veröffentlichte Performance der OIF sei gegenwärtig überzeichnet. Einige Immobilienfonds, die sich in der Abwicklung befinden, seien aus der Berechnung herausgefallen. Da diese eine meist unterdurchschnittliche Entwicklung ihrer Anteilswerte und teils sogar kräftige Verluste verzeichneten, fallen die Durchschnittswerte ohne deren Berücksichtigung nun besser aus (ein sogenenter „survivorship bias“).
Die von der Helaba ermittelte Jahresperformance von 2,5 Prozent weist eine Bandbreite der einzelnen Fonds von 2,1 Prozent bis 3,0 Prozent auf. Die Immobilienmärkte, in denen diese Fonds investiert sind, hätten sich von der Finanzkrise erholt oder stabilisiert. Es könne in Einzelfällen noch zu Abwertungen von Immobilienwerten in schwierigeren Märkten kommen. Auch dämpfe die geringe Verzinsung der liquiden Mittel, die im Schnitt fast ein Viertel der Portfolios ausmachten, die Gesamtrendite der Fonds. Bis Jahresende erwarten die Analysten daher eine geringfügig bessere Performance des „Helaba OIF-Index“ von 2,8 Prozent und für das kommende Jahr von etwa drei Prozent.
Quelle: Research Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. Zum Helaba-Konzern gehören die Frankfurter Sparkasse, die Direktbank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen und die Förderbank WIBank. Er beschäftigt rund 6.300 Mitarbeitern und hat eine Bilanzsumme von rund 179 Milliarden Euro. (AZ)