Scope: „Flugzeuginvestments: Ready for Take-Off”

Das Geschäft der Flugzeugbauer floriert, die beiden größten Hersteller Airbus und Boeing haben im vergangenen Jahr so viele Maschinen ausgeliefert wie nie zuvor. Unternehmen werden allein im Jahr 2016 weltweit mehr als 125 Milliarden US-Dollar aufbringen müssen, um den Kauf neuer Maschinen zu finanzieren, die Flotte zu erweitern und alte Maschinen zu ersetzen. In den kommenden Jahren wird der Finanzierungsbedarf Schätzungen von Boeing zufolge auf über 150 Milliarden US-Dollar steigen. Oft kaufen spezialisierte Leasingfirmen die Flugzeuge und vermieten die Maschinen dann an die jeweilige Fluggesellschaft. Die Leasingfirmen ihrerseits refinanzieren sich über Banken – und über alternative Finanzierungsformen. „Banken werden weiterhin eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielen“, sagt Frank Netscher, Senior Analyst für Alternative Investments bei Scope Ratings. „Der Fremdfinanzierungsbedarf über alternative Vehikel wird aber weiter wachsen.“

Neben den Nischenprodukten der Geschlossenen alternativen Investmentfonds (AIF), die Privatanleger als Eigenkapitalgeber ansprechen, bieten laut Scope vor allem Fremdfinanzierungsinstrumente wie Anleihen sowie Asset Backed Securities (ABS) und Enhanced Equipment Trust Certificates (EETCs) den Leasinggesellschaften Zugang zu institutionellen Anlegern und damit zur Refinanzierung über den alternativen Finanzierungsmarkt. Die Vorteile für den Investor sieht Scope darin, dass hinter diesen Anlageformen in der Regel mehrere Flugzeuge stünden, so dass das Risiko gestreut wird. Zudem verfügen ABS, EETCs und auch einige Anleihen über eine erstrangige Besicherung durch die Flugzeuge. Diese Verwertungsrechte ließen das Verlustrisiko der Investoren weiter sinken.

Ferner könnten Investoren bei den Konstruktionen auswählen, ob sie sich mit Eigen-, Fremd- oder Mezzanine-Kapital beteiligen. Investoren können also Eigentümer von Flugzeugen werden, sich als stille Teilhaber engagieren oder aber Anleihen einer Airline zeichnen. „Investoren können über dieses breite Angebot ihr Risiko und ihre erwartete Rendite präzise steuern“, sagt Netscher. Bei erstrangigen Fremdkapitaltranchen sind je nach Ausgestaltung Renditen von 3,5 bis fünf Prozent üblich.

Scope zufolge liegen die von den Emittenten in Aussicht gestellten Renditen bei Geschlossenen AIF für Privatanleger deutlich höher – dahinter stecken jedoch auch keine Anleiheinvestments, sondern zum Fremdkapital nachrangige Beteiligungsmodelle mit Single-Asset-Risiko: Beim einem AIF, der gerade in Zeichnung ist und in eine Boeing 777-300ER investiert, gibt Scope in seinem Rating eine erwartete Rendite von 6,44 Prozent pro Jahr an. Die beiden anderen aktuell vertriebenen Publikums-AIF investieren jeweils in einen Airbus A380-800 – mit ähnlicher erwarteter Rendite. In allen drei Fällen seien aufgrund des Marktrisikos allerdings starke Schwankungen möglich: „Wie hoch die Rendite tatsächlich ist, weiß man natürlich immer erst nach dem Verkauf der Maschine am Ende der Leasinglaufzeit“, sagt Netscher, der die drei aktuellen Flugzeugfonds bewertet hat.

Zudem seien die Rahmenbedingungen für den späteren Verkauf bei allen drei Fonds nicht optimal: Die erwartete Nachfrageentwicklung nach großen Maschinen der „Large wide-body“-Klasse wird derzeit als maximal stagnierend angesehen. Zudem kommen demnächst die ersten gebrauchten Maschinen vom Typ A380 auf den Markt. „Die gesamte Branche wartet derzeit ab, zu welchem Preis die Flugzeuge letztendlich gehandelt werden können. Es existiert noch kein Präzedenzfall“, sagt Netscher. Bei der 777-300ER von Boeing stehen wiederum für 2020/2021 bereits Nachfolger in den Startlöchern. Das erschwere den Anbietern Preisverhandlungen, wenn die Maschine wieder verkauft werden soll.

Zusammengenommen verunsichern die beiden Faktoren Nachrangigkeit der EK-Tranche und unklare Nachfrage nach dem jeweiligen Flugzeugtyp die Privatanlegern derzeit bei Investments in eine per se „sehr attraktive Branche“.

Für die aktuelle Zurückhaltung der Investoren bei der Zeichnung der Geschlossenen AIF mag es zudem auch eher subjektive Gründe geben: „Viele private Anleger trauen den Finanzmärkten noch nicht und haben zudem mit geschlossenen Fonds schlechte Erfahrungen gemacht“, sagt Netscher. Zwar gelte das vor allem für Schiffsfonds: „Der Anleger unterscheidet aber leider kaum zwischen den einzelnen Assetklassen“, beobachtet der Analyst. Dass die institutionellen Investoren hier stärker differenzieren, zeige sich klar an den Volumina, die in den Gesamtmarkt fließen.

Quelle: Newsletter Scope Ratings

Scope Ratings wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet und bewertet Finanzinstitutionen, Unternehmen, strukturierte Finanzprodukte und Alternative Investmentfonds. (JF1)

www.scoperatings.com

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