Weitere Zuflüsse in Private Credit erwartet
Das Interesse von Anlegern für Private Credit bleibt kurzfristig stark. Dies ist das Ergebnis des „Global Private Equity Barometer“ des Sekundärmarktinvestors Coller Capital. Bei der 39. Ausgabe der Umfrage wurden 110 Privatmarktanleger aus aller Welt nach ihren Einschätzungen gefragt. Die befragten Anleger haben die Aufsicht über verwaltete Vermögen in Höhe von insgesamt 2,2 Billionen Dollar.
Insgesamt 44 Prozent der Befragten sagten demnach, dass sie ihre Zielallokationen in Private Credit in den nächsten zwölf Monaten erhöhen werden (Anteil jener, die sie verringern wollen: fünf Prozent). Dies spiegele den anhaltenden Aufstieg dieser Anlageklasse wider, ebenso wie die Sichtweise der Anleger, dass sie in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld eine Quelle für unkorrelierte Erträge ist. Eine Analyse nach Regionen zeigt, dass das Interesse für Kreditpapiere im Asien-Pazifik-Raum besonders groß ist. Dort planen 72 Prozent der Limited Partners (LPs), ihre Allokationen in der Anlageklasse zu erhöhen, aber kein LP beabsichtigt, die Zielallokation zu verringern.
Fast die Hälfte der Anleger (45 Prozent) gab an, dass sich die höheren Zinsen auf die Wertentwicklung ihrer Private-Credit-Portfolios positiv ausgewirkt haben (Anteil jener, die negative Auswirkungen angaben: 19 Prozent). Dies zeige möglicherweise, dass Private-Credit-Manager besser als andere Kreditgeber in der Lage sind, in einem schwierigen Umfeld weiterhin Kapital einzusetzen und Erträge zu erzielen. Es zeige außerdem den Nutzen für Anleger, die in Kreditvergabestrategien engagiert sind, die an variable Zinssätze gekoppelt sind. Unabhängig davon, ob sie die Wertentwicklung und Allokation als positiv oder negativ beurteilen, waren 76 Prozent der befragten Anleger der Ansicht, dass Private-Credit-Manager in den nächsten ein bis zwei Jahren mehr Kredite gewähren werden als Banken. Dies deute auf das anhaltende Wachstum von Private Credit als Anlageklasse hin.
Die Anleger äußerten sich mit Blick auf Private Credit zwar optimistisch, jedoch könnte die Kapitalbeschaffung an den Privatmärkten kurzfristig im Allgemeinen schwierig bleiben. 88 Prozent der Anleger gaben an, dass sie nicht bereit sind, in den nächsten zwölf bis 24 Monaten zur Finanzierung neuer Mittelzusagen Kredite aufzunehmen. Die Anleger haben laut Umfrage nach wie vor mit den Beschränkungen ihrer Allokationsstrategien zu kämpfen, und jede Veränderung hin zu höheren Zusagen im Private-Credit-Bereich könnte geringere Allokationen in anderen Bereichen wie Immobilien und Hedgefonds signalisieren. Beinahe zwei Drittel der Anleger (65 Prozent) gaben an, dass sie nicht wollen, dass die general Partners (GPs), in die sie investiert haben, ihre Strategien verändern oder anpassen, nur um in der aktuellen Marktlage mehr zugesagtes Kapital zu investieren. Der Einsatz von Private Credit bleibe im Vergleich zu anderen Privatmärkten unbeschränkt, und diese Einschätzung unterstütze zusätzlich indirekt eine mögliche kurzfristige gute Entwicklung von Private Credit. (DFPA/mb1)
Coller Capital, gegründet 1990, ist einer der weltweit führenden Investoren im Sekundärmarkt für private Anlageklassen. Mit dem Hauptsitz in London und Niederlassungen in New York und Hongkong und Südkorea verfügt das multinationale Investmentteam von Coller über eine globale Reichweite.