AfW beteiligt sich an Konsultation der EU-Kommission zur SFDR
Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW hat sich als einer von 13 europäischen Wirtschaftsverbänden an einer Konsultation der Europäische Kommission zur „Umsetzung der Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten (SFDR)“ mit einer kritischen Stellungnahme beteiligt. Der Konsultationszeitraum war vom 14. September bis 22. Dezember 2023.
Die Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten (SFDR) gilt seit März 2021 und verpflichtet Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater, auf Unternehmens- und Produktebene offenzulegen, wie sie Nachhaltigkeitsrisiken und die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen in ihre Prozesse sowohl auf Unternehmensebene als auch auf Produktebene integrieren. Außerdem werden zusätzliche Produktinformationen für nachhaltige Finanzprodukte eingeführt, die Nachhaltigkeitsangaben enthalten.
Ziel dieser öffentlichen Konsultation war es, Informationen über die Erfahrungen mit der Umsetzung der SFDR einzuholen und in Erfahrung zu bringen, welche möglichen Mängel bestehen, um mögliche Optionen zur Verbesserung ausloten.
Der AfW hat laut eigener Angabe erneut und deutlich darauf hingewiesen, dass das Ziel, Nachhaltigkeitsaspekte in der Finanzwelt zu integrieren und die Nachhaltigkeitsziele zu fördern, aktuell nicht erreicht werden kann. Wie bereits im Rahmen einer Konsultation der europäischen Finanzmarktaufsicht ESMA im Sommer 2023 dargelegt, sieht der AfW keine Möglichkeit dieses Ziel durch Berücksichtigung von Nachhaltigkeitspräferenzen bei der Beratung und Vermittlung von Versicherungsanlageprodukten und Finanzanlageprodukten ohne Änderung der geltenden Vorgaben zu erreichen. Das seitens des AfW unterstützte Ziel sei zu komplex und kompliziert umgesetzt worden und damit in der Anwendung für die Finanzvermittler und ihre Kunden weltfremd und in der Praxis nicht umsetzbar. Auch auf die mangelhafte Datenverfügbarkeit und -qualität weist der AfW in seiner Stellungnahme hin.
Es wurde weiter die Hoffnung darüber zum Ausdruck gebracht, dass es mit radikalen Änderungen der derzeitigen regulatorischen Vorgaben gelingen könnte, die eigentliche Intention zu erreichen. „Ziel verfehlt. Neustart bitte“, sagt der geschäftsführende Vorstand des AfW, Norman Wirth. (DFPA/mb1)
Der AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. ist die berufsständische Interessenvertretung unabhängiger Finanzdienstleister und Versicherungsmakler. Der Verband mit Sitz in Berlin vertritt die Interessen von rund 40.000 Versicherungsmaklern sowie unabhängigen Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittlern aus über 2.000 Mitgliedsunternehmen.