Bafin stellt Mängel bei Julius Bär Deutschland fest
Die Bafin hat bei Julius Bär Deutschland Mängel in Teilen der Geschäftsorganisation festgestellt. Das meldet das Informationsportal CityWire Deutschland.
Laut einer Mitteilung der Aufsicht hat eine Sonderprüfung ergeben, dass Teile der Geschäftsorganisation Mängel aufweisen. Betroffen seien vor allem IT-Prozesse in der Risikosteuerung und im Risikocontrolling sowie der Risikotragfähigkeit des Instituts.
Aus Sicht der Bafin habe das Institut damit gegen die Vorgaben des Kreditwesengesetzes zu einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation verstoßen. Die Bank muss diese Mängel jetzt beheben. „Es wurden prozessuale und methodische Schwächen festgestellt, an der Risikotragfähigkeit selbst hat die Bafin nichts beanstandet“, erklärte eine Julius Bär-Sprecherin auf Anfrage von Citywire Deutschland. Eine Strafzahlung sei indes nicht verhängt worden.
Julius Bär ist in den vergangenen Wochen vor allem wegen seiner Beteiligungen an Signa in die Schlagzeilen geraten. Die Bank musste einen Kredit von CHF586 Millionen abschreiben. Mittlerweile ist der Bankchef Philipp Rickenbacher zurückgetreten. Übergangsweise hat sein Stellvertreter Nic Dreckmann die Rolle übernommen. Darüber hinaus hat die Bank seitdem ihr Private Debt-Geschäft neu ausgerichtet.
Die Sprecherin erklärte darüber hinaus, dass die Sonderprüfung im zweiten und dritten Quartal 2023 erfolgt sei und es keinen konkreten Anlass gegeben habe, sondern es sich um eine regelmäßig stattfindende Prüfung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement gehandelt habe. Es bestehe kein Zusammenhang mit den Signa-Krediten, so das Unternehmen weiter.
Julius Bär ist eine Wealth-Management-Gruppe mit Hauptsitz in Zürich.