BVI unterstützt EU-Pläne zur Stärkung des Kapitalmarktes
Die deutsche Fondsbranche verwaltet derzeit über 2,4 Billionen Euro für etwa 50 Millionen private und institutionelle Anleger. Damit stellt sie für Unternehmen und Staaten Eigen- und Fremdkapital für Wachstum und Innovation zur Verfügung. Bessere Rahmenbedingungen für integrierte Kapitalmärkte würden Anlegern mehr Möglichkeiten zur Geldanlage und Unternehmen sowie Staaten neue Finanzierungsquellen schaffen. Unter diesem Gesichtspunkt begrüßt der deutsche Fondsverband BVI das Grünbuch der EU-Kommission für eine europäische Kapitalmarktunion.
„Der BVI unterstützt die Pläne der EU-Kommission. Sie verbessern die Rahmenbedingungen für die gesamtwirtschaftliche Aufgabe der Fondsgesellschaften als Mittler zwischen Kapitalangebot und -nachfrage“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI.
Unter anderem möchte die EU-Kommission „Europäischen Langfristigen Investmentfonds“ (European Long-Term Investment Funds, kurz ELTIFs) zum Erfolg verhelfen, um langfristige Investitionen zu fördern. Der EU-Rahmen für ELTIFs bietet bislang jedoch kaum Vorteile gegenüber herkömmlichen AIFs. Zum Beispiel ist der Vertrieb an Privatanleger mit Haftungsrisiken verbunden. Richter: „ELTIFs könnten die Nachfrage von Privatanlegern nach langfristigen Substanzanlagen bedienen und das eingesammelte Kapital zum Erhalt und Ausbau von Infrastruktur nutzen. Dafür sind Anpassungen des EU-Rahmens notwendig.“
Ein weiteres Anliegen der Kommission ist die Senkung der Kosten für die Auflage und den grenzüberschreitenden Vertrieb von Investmentfonds. Dies soll den Wettbewerb stärken und Skaleneffekte ermöglichen. Richter: „Der EU-Binnenmarkt für Investmentfonds funktioniert bereits für größere Fondsverwalter. Die Senkung der Zugangshürden könnte Anreize für weitere Asset Manager schaffen, um ihre Produkte grenzüberschreitend anzubieten.“
Quelle: Pressemitteilung BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. Die 80 Mitglieder des 1970 gegründeten Verbands verwalten derzeit über zwei Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten. (JF1)