BVR-Gutachten zu Regulierungsauswirkungen: Kleinere Banken überproportional belastet

Die durchschnittlichen Regulierungskosten liegen bei kleineren und mittleren Banken oft um ein Vielfaches höher als bei großen Instituten. Vor allem im Meldewesen und im Anlegerschutz ist die Ressourcenbelastung am Größten. Bei sehr kleinen Banken übersteigen die für Dokumentationen im Kontext des Anlegerschutzes geschätzten Kosten sogar den Rohertrag aus dem Wertpapierberatungsgeschäft. Regulatorische Themen binden bei kleineren Banken inzwischen einen erheblichen Anteil der Arbeitszeit des Vorstandes. Dies ergab ein Gutachten, das von der Goethe-Universität Frankfurt im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zur Auswirkung der Regulatorik auf mittelständische Banken am Beispiel der deutschen Genossenschaftsbanken erstellten.

Die Autoren analysierten und quantifizierten regulatorische Kosten durch eine Erhebung unter über 500 Genossenschaftsbanken und verknüpften diese mit Daten aus dem internen Rechnungswesen. So erhoben sie allein für zusätzliche Dokumentationspflichten im Bereich des Anlegerschutzes über alle betrachteten Genossenschaftsbanken hinweg jährliche Gesamtkosten von rund 100 Millionen Euro. „Die Erhebung belegt, wie stark die Regulierung die operativen Ressourcen in den Instituten bindet“, sagt BVR-Präsident Uwe Fröhlich, „dabei sollte das Kundengeschäft zu den wichtigsten Aufgaben einer mittelständisch orientierten Bank gehören - und weniger die Regulierungsfragen.“

Fröhlich blicke dennoch optimistisch in die Zukunft: „Wir wollen die Politik wachrütteln mit diesem Gutachten und darauf hinweisen, dass Regulierung sicherlich sinnvoll war und ist, um das Finanzsystem zu stabilisieren. Dennoch fordern wir die Regulierer auf, sich stärker mit der Zielgenauigkeit aller Maßnahmen zu beschäftigen.“ Fröhlich regt an, Gesetzesvorhaben grundsätzlich auf ihre Auswirkungen auf die Struktur des Marktes zu überprüfen. „Die relativ stärkere Belastung kleinerer Banken kann nicht gewollt sein - dagegen wehren wir uns“, so Fröhlich. Mit dem erfolgreichen genossenschaftlichen Geschäftsmodell, dem Kundenzuspruch und der Eigenkapitalausstattung seien allerdings die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Umgang mit anstehenden Herausforderungen gut. In den zurückliegenden sechs Jahren wurden trotz krisenhafter Rahmenbedingungen an den Märkten historisch gute Ergebnisse generiert und die Eigenkapitalsubstanz der Ortsbanken um 25 Milliarden Euro auf 75,2 Milliarden Euro weiter ausgebaut. Auch Phasen erhöhter Risiken oder reduzierter Erträge seien gut verkraftbar.

Dies decke sich auch mit der jüngsten Feststellung der Bankenaufsicht, es seien hinreichend stille Reserven und Überschusskapital vorhanden, um zum Beispiel auch der Niedrigzinsphase zu begegnen. Die aktuelle Marktsituation der Kreditgenossenschaften im zweiten Quartal 2015 ist durch nochmals steigende Marktanteile im Kredit- und Einlagenbereich gekennzeichnet. So verzeichnen die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kundenkreditgeschäft per Ende Juni 2015 einen Marktanteil von 15,5 Prozent. Er lag damit um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Im Einlagengeschäft konnten die Kreditgenossenschaften ihren Marktanteil von 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,4 Prozentpunkte steigern.

Quelle: Pressemitteilung BVR

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) vertritt die Interessen der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Mitglieder sind alle Genossenschaftsbanken - Volksbanken Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD-Banken, Kirchenbanken und Sonderinstitute -, genossenschaftliche Zentralbanken, die Unternehmen der Finanzgruppe sowie die genossenschaftlichen Prüfungsverbände. (mb1)

www.bvr.de

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