Ende des Garantiezinses hat gravierende Folgen für das Liquiditätsmanagement

Die von Bundesfinanzministerium angekündigte Abschaffung des sogenannten „Garantiezinses“ auf Lebensversicherungen hat laut dem Zertifizierer Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB) für viele Berater und Anleger gravierende Auswirkungen. Da das Geschäft mit den Lebensversicherungen nun endgültig zum Auslaufmodell werde, wollen einige Gesellschaften ihre Lebensversicherungsbestände abwickeln oder an Finanzinvestoren verkaufen. „Für Kunden kann dieser sogenannte Run-off weitreichende Folgen haben“, warnt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des FPSB. „Für die Finanzierungs- und Altersvorsorge ergeben sich daraus mitunter große Lücken.“

Laut Tilmes sei die Abschaffung des Garantiezinses im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld durchaus nachvollziehbar. Jedoch seien die negativen Folgen für Kunden den meisten Marktteilnehmern noch nicht im ganzen Ausmaß bewusst. Da das Lebensversicherungsgeschäft aus Sicht des FPSB künftig kaum Gewinn abwerfen dürfte, aber viel Kapital binde, würden einige Versicherer die Sparte an so genannte Run-off-Gesellschaften abgeben. Diese Investoren, die dann nicht im Wettbewerb um Kunden stehen, hätten kein Interesse, hohe Überschussbeteiligungen an die Kunden auszuschütten. Die Rendite für Altverträge dürfte entsprechend sinken.

Die Folgen könnten gravierend sein, so der FPSB. Das gelte vor allem, wenn die Verträge als Sicherheiten bei Finanzierungen dienten, beispielsweise zur Tilgung von Hypotheken. „Dann kann es sehr problematisch für den Kunden werden“, sagt Tilmes. Außerdem könnten Deckungslücken schon alleine aufgrund der schwachen Überschussbeteiligung entstehen. Möglicherweise seien sie auch schon vorhanden.

Ein weiteres Problem seien laut FPSB die bestehenden Verträge, die für die Altersversorgung abgeschlossen wurden. „Die Gefahr besteht, die möglichen Auswirkungen zu verschieben beziehungsweise ganz zu ignorieren“, warnt Tilmes. Während im Finanzierungsbereich das Thema spätestens beim nächsten Prolongationstermin bei der Bank besprochen werde, fehlten im Altersvorsorgebereich diese Betrachtungszeitpunkte. Sie müssten manuell angestoßen werden.

„Es besteht bereits heute Handlungsbedarf“, sagt der FPSB-Vorstand. Denn wer jetzt seine Vorsorge vernachlässige, müsse möglicherweise im Alter länger arbeiten und könne weniger konsumieren. Die geringe Liquidität wirke sich dann auch negativ auf das Kranken- und Pflegebudget aus. Aufgrund der Länge der Betrachtungszeiträume, die auch für einen 60-Jährigen noch 25 bis 30 Jahre betragen könnten und den nicht erwirtschaften Erträgen wirkten zwei Größen auf das Budget und den Lebensstandard des Kunden, die kaum beeinflussbar seien. Es gebe also bei den meisten Anlegern und Sparern jede Menge Gesprächs- beziehungsweise Beratungsbedarf.

Quelle: Pressemitteilung FPSB

Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB) mit Sitz in Frankfurt/Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 155.000 Certified Financial Planner (CFP-Zertifikatsträger) in 26 Ländern. Erklärtes Ziel ist die Etablierung und Sicherstellung der Beratungsqualität auf hohem Niveau mittels national und international anerkannter Zertifizierungsstandards zum Nutzen der Verbraucher. (JF1)

www.fpsb.de

Zurück

Recht

Der Interessenverband der Deutschen Kreditwirtschaft DK begrüßt die mit dem ...

Die Bafin hat bei Julius Bär Deutschland Mängel in Teilen der ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt