Euro am Sonntag: Verbraucherschützer wollen gegen Allianz klagen
Verbraucherschützer wollen gerichtlich gegen die Allianz vorgehen. Die Verbraucherzentrale (VZ) Hamburg wirft dem Versicherungskonzern irreführende Werbung für die private Rentenversicherung „Indexselect“ vor. Es werde „in nächster Zeit“ Klage eingereicht, sagte VZ-Abteilungsleiterin Julia Rehberg der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ (Ausgabe vom 4. März 2017).
Laut Verbraucherzentrale nutze die Allianz das „gute Ansehen von Indexfonds“, ohne tatsächlich die vollen Vorteile dieser Produktgattung zu bieten. Auf der Internetseite des Versicherers werde suggeriert, dass das eingezahlte Geld der Versicherten von der Entwicklung des europaweiten Aktienindex Eurostoxx 50 profitiere. In Wirklichkeit fließe lediglich die Überschussbeteiligung, die ähnlich wie bei klassischen Policen nur einen Bruchteil des Kundengeldes ausmache, in Optionen auf den Eurostoxx 50. Zudem sei für den Kunden nicht erkennbar, dass angesichts der kontinuierlich sinkenden Überschussbeteiligungen der investierte Prozentsatz immer weiter schrumpfe.
Die Verbraucherzentrale hatte die Allianz im vergangenen Mai zu einer Unterlassungserklärung aufgefordert, was der Konzern abgelehnt hatte. Ein Unternehmenssprecher betonte jetzt gegenüber „Euro am Sonntag“, man könne die Kritik nicht nachvollziehen und habe die Internetdarstellung deshalb unverändert gelassen.
Quelle: Vorabmeldung „Euro am Sonntag“
Die Allianz SE ist ein international tätiger Versicherungskonzern mit Sitz in München. Das 1890 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 140.000 Mitarbeiter und verwaltet für 86 Millionen Kunden in mehr als 70 Ländern Kapitalanlagen im Wert von 1,3 Billionen Euro. (Stand: Ende 2016) (jpw1)