Klage gegen Ratingagentur eingereicht

Die Kanzlei Schirp Neusel & Partner Rechtsanwälte hat für ihre Mandanten Klage gegen das Analysehaus Scope Ratings eingereicht (Streitwert: 21.000 Euro). Sie fordern Schadensersatz wegen eines „massiv fehlerhaften Anleiheratings“, welches Scope 2012 im Auftrag der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft anlässlich der Anleiheemission erstellt hatte. Über das Vermögen der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft wurde im November 2014 das Insolvenzverfahren eröffnet. Insgesamt haben Anleihegläubiger gegenüber der Gesellschaft Forderungen von etwa 54 Millionen Euro.

Scope bewertete die Anleihe mit einem Volumen von ursprünglich 50 Millionen Euro mit „A“ und bescheinigte ihr damit im offiziellen Ratingbericht eine „gute Qualität mit geringem Risiko“. Mit dieser Einschätzung wurde im Prospekt der Emittentin um Anleger geworben. Die Emittentin selbst wurde von Scope nur mit der Note „C“, der niedrigsten Bonitätsbewertung für noch solvente Unternehmen mit einem sehr hohen Ausfallrisiko, bewertet.

Das gute Ratingurteil der Anleihe begründete Scope mit der bestehenden Vollbesicherung durch eine Schiffshypothek an der MS Deutschland, die als „Traumschiff“ aus der ZDF-Fernsehserie bekannt ist. Es basierte auf dem in einem Schiffsgutachten ermittelten Wiederbeschaffungswert von 76,6 Millionen Euro. Angesichts des durch den Gutachter des Insolvenzverwalters festgestellten Zerschlagungswertes von circa 18 Millionen Euro äußerte der Insolvenzverwalter, dass es sich dabei mutmaßlich um ein „Gefälligkeitsgutachten“ gehandelt haben muss. Auch die Emittentin sei offenkundig nicht von dieser Werthartigkeit ausgegangen, da sie das im Jahr 2010 für 24 Millionen Euro erworbene Schiff lediglich mit einem Betrag in Höhe von 42,86 Millionen Euro versicherte.

Die Analyse von Scope Ratings im Rahmen ihres Ratings hat weder den Anschaffungspreis der MS Deutschland noch die Höhe der Versicherung noch den bilanziellen Wert des Schiffes berücksichtigt. Dies spricht dafür, dass das Rating fehlerhaft war und nicht auf einer ordnungsgemäßen Prüfung der Geschäftsunterlagen beruhte.

Die Klage mit einem Streitwert in Höhe von rund 21.000 Euro wurde am 29. September 2016 beim Landgericht Berlin anhängig gemacht. Schirp Neusel & Partner erwarten Folgeklagen weiterer Geschädigter.

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Schirp, Kanzlei Schirp Neusel & Partner: „Mit dieser Fehlleistung stellt sich die Scope Ratings AG in eine unrühmliche Reihe weiterer Ratingagenturen, die sich durch Fehl- und Gefälligkeitsratings im Segment der Mittelstandsanleihen zurechnen lassen müssen, mitverantwortlich für den immensen Vertrauensverlust der Anleger in Finanzprodukte mittelständischer Unternehmen zu sein. Solange Scopes Analysen nicht dazu geeignet sind, zu fundierten Investitionsentscheidungen beizutragen, solange wird das Unternehmen auch nicht als gleichwertige europäische Alternative zu den amerikanischen Markführern angesehen werden.“

Quelle: Pressemitteilung Kanzlei Schirp Neusel & Partner

Die Schirp Neusel & Partner Rechtsanwälte mbB ist eine unter anderem auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei. (JF1)

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