Kommentar zum Zukunftsfinanzierungsgesetz: Was den Startup-Standort wirklich besser macht
Wenn Bürokratieabbau, Digitalisierung und Effizienz bei künftigen Gesetzesvorhaben Leitlinien für die Politik sind, kann das Zukunftsfinanzierungsgesetz wirklich zur positiven Wende in der deutschen Startup-Politik werden, meint Matthias Schmidt, CEO des Finanzdienstleiters Kompass Group.
Deutschland braucht Innovationen. Doch 2022 flossen jungen Unternehmen lediglich 10,8 Milliarden US-Dollar zu. Auch im ersten Halbjahr 2023 hat sich diese Situation nicht verändert. Jetzt will die Bundesregierung mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz gegensteuern und den Finanzplatz Deutschland attraktiver machen, mehr privates Kapital mobilisieren und mit Hilfe von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen dafür sorgen, dass Startups auch für Fachkräfte attraktiver werden.
Aktuell liegt das Gesetz dem Bundesrat vor und könnte noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Es sieht in seiner jetzigen Form unter anderem höhere Steuerfreibeträge für Mitarbeiterbeteiligungen vor und mildert das Problem der „Dry-Income-Besteuerung“ merklich ab.
Der aktuelle Entwurf des Zukunftsfinanzierungsgesetzes weist für Schmidt in die richtige Richtung und könnte für Investoren, aber auch für Fachkräfte und Gründer ein Startschuss sein. Die Innovationen bei Mitarbeiterbeteiligungen bieten für Schmidt große Potenziale. Mitarbeiteraktien können dafür sorgen, dass Startups Profis auf ihrem Gebiet von sich überzeugen können und zugleich die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen steigt.
Damit die neuen Möglichkeiten, die das Zukunftsfinanzierungsgesetz bieten wird, innerhalb der Startups auch gelebt werden, müssen auch die Unternehmen tätig werden: Arbeitgeber müssen das Instrument der Mitarbeiteraktien erklären, Hilfestellung in der Praxis geben und vor allem auch die eigenen unternehmerischen Ziele transparent mit dem Team teilen. Nur so werden Mitarbeiteraktien ihre Stärken ausspielen können, urteil Schmidt. (DFPA/abg)
Die Karlsruher Kompass Group AG kauft, digitalisiert und skaliert Finanzdienstleistungsunternehmen. Die 2020 gegründete Unternehmensgruppe betreut aktuell mehr als 70.000 Kunden (Stand 09/2023).