"Mietendeckel schießt übers Ziel hinaus"
Für viele Städter in Deutschland wird die Suche nach bezahlbarem Wohnraum immer aussichtsloser. Aus diesem Grund plant die Berliner Regierung ein Gesetz zum Mietendeckel, wonach keine vor 2014 gebaute Wohnung mehr als 9,80 Euro pro Quadratmeter kosten dürfen soll. Nur Neubauten, die ab 2014 entstanden sind, sollen vom Mietendeckel ausgenommen bleiben, schreibt Ulrich Kehle von der Immobiliengesellschaft Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH (REA), in einem aktuellen Marktkommentar.
„Was sich zunächst gut anhört, geht jedoch in eine fragwürdige Richtung. So würde ein Mietspiegel, wie er derzeit in Berlin geplant wird, vor allem diejenigen treffen, die dauerhaft und verantwortlich in den Wohnungsmarkt investieren und ihren Bestand sozial orientiert pflegen. Für sie würde es sich nicht mehr lohnen, Investitionen in den Bestandserhalt zu tätigen. Leidtragende wären die betroffenen Mieter. Ins Fäustchen lachen dürften sich demgegenüber die Besserverdienenden, die in Top-Lagen derzeit 15 Euro und mehr pro Quadratmeter bezahlen und durch den Mietendeckel in Zukunft deutlich günstiger weggekommen. Abgesehen davon würden die Mietobergrenzen in bisher gesetzlich zulässige und vereinbarte Mietverträge eingreifen. Sollte der Mietendeckel umgesetzt werden, wären Berlins Gerichte also wahrscheinlich mit einer Klagewelle ungeheuren Ausmaßes konfrontiert“, so Kehle.
Eine effiziente Möglichkeit, nicht nur drastische Mietpreissteigerungen zu vermeiden, sondern auch bezahlbaren Wohnungen zu gewährleisten, sieht Kehle in einer gezielten Förderung von Vermietern, die dauerhaft günstigen Wohnraum anbieten können, weil sie auf eine „normale Objektpflege setzen statt auf Luxus mit Marmorbädern und anderem Schnickschnack“. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung REA
Die Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH (REA) erwirbt, entwickelt und bewirtschaftet bezahlbaren Wohnraum in Deutschland. REA hält derzeit rund 1.000 Wohneinheiten im Eigenbestand.