Solvency II: Versicherungsvermittler fordern von BaFin mehr Transparenz
Nach der Solvabilität-II-Berichterstattung zur Bedeckungssituation bei den deutschen Versicherungsgesellschaften durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), wonach drei Versicherer die Solvency-II-Kriterien nicht erfüllen, fordert die Vereinigung zum Schutz von Anlage- und Versicherungsvermittlern (VSAV) die BaFin in einem offenen Brief auf, die drei Gesellschaften öffentlich zu benennen. Hintergrund der Forderung ist, dass Vermittler, Makler und Berater im Sinne des Verbraucherschutzes aber auch aus eigenem Haftungsinteresse heraus wissen müssten, um welche Gesellschaften es sich handelt.
VSAV-Vorstand Ralf Werner Barth sagt: „Wir erwarten, dass in Zeiten zurecht eingeforderter Transparenz in der Finanzberatung sich gerade die BaFin in solchen Angelegenheiten als transparent erweist.“ In seinem offenen Brief fragt der VSAV weiterhin, bis wann die drei Versicherungsgesellschaften die Missstände beseitigt haben müssten und wie die BaFin darüber informieren wird. Auch wenn es sich um eine „quantitative“ Berichterstattung der BaFin handele, so müssten doch auch so elementare qualitative Informationen wie Namen bei Verstößen gegen Solvency II bekannt gegeben werden, so Barth weiter. Ob es eine entsprechende Änderung dieser Informationspolitik seitens der BaFin geben wird, fragt der VSAV in seinem Brief ebenfalls ab. Denn die Vertriebsbranche müsste bei der Produktauswahl Solvency-II-Risiken erkennen können, um daraus dann eine haftungssichere Beratung abzuleiten.
Quelle: Pressemitteilung VSAV
Die Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler e.V. (VSAV) ist eine 2004 gegründete Branchenvereinigung zur Förderung der beruflichen, fachlichen und unternehmerischen Kompetenzen der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsvermittler. Sie hat über 930 Mitglieder und 65 Netzwerkpartner. (JF1)