Wohnungswirtschaft fordert Investitionszulage bei Wohnungsbau
Bei der Anhörung im Deutschen Bundestag zum Entwurf des Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus erklärte Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, dass der GdW den Vorschlag ausdrücklich unterstütze, eine zeitlich befristete und räumlich begrenzte steuerliche Sonderabschreibung einzuführen. Allerdings könne die sogenannte „Sonder-AfA“ nicht von allen Investorengruppen genutzt werden. So würden wertvolle Potenziale verloren gehen. Der GdW regt daher an, diese steuerliche Maßnahme um eine gleichwertige Investitionszulage für die Wohnungsunternehmen zu ergänzen, die die Sonderabschreibung nicht nutzen können.
Bis 2020 müssen jährlich insgesamt mindestens 400.000 Wohnungen neu gebaut werden. Das bedeutet: Zusätzlich zur aktuellen Bautätigkeit werden rund 140.000 Wohnungen benötigt – davon 80.000 Sozialwohnungen und 60.000 Wohnungen im bezahlbaren Wohnungsbau. Diese Wohnungen fehlen insbesondere in Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstädten. Um diese Zahl erreichen zu können, müssten laut GdW alle Investorengruppen mobilisiert werden.
Das Instrument der steuerlichen Sonderabschreibung werde insbesondere private (Klein-) Investoren motivieren, sich am Mietwohnungsneubau zu beteiligen. Dies sei dringend erforderlich, da sich die privaten Klein-Investoren hier in den vergangenen Jahren vollkommen zurückgezogen hätten. Andere potentielle Wohnungsbauer könnten diese steuerliche Förderung aber gar nicht nutzen. Darunter seien viele Wohnungsunternehmen, wie beispielsweise die steuerbefreiten Vermietungsgenossenschaften.
„Um den Markt ausreichend in Bewegung zu bringen, brauchen wir daher alternativ zur steuerlichen Sonderabschreibung eine Investitionszulagenregelung“, so Esser. Beide Maßnahmen, die steuerliche Sonderabschreibung und die Investitionszulagenregelung, sollten laut GdW so ausgestaltet sein, dass sie gleichwertig sind.
Quelle: Pressemitteilung GdW
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. ist ein Fach- und Interessenverband der deutschen Wohnungswirtschaft mit Sitz in Berlin. Seine 15 Mitgliedsverbände vertreten rund 3.000 Wohnungs- und Immobilienunternehmen, die rund sechs Millionen Wohnungen bewirtschaften, nahezu 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland. (JF1)