Allianz-Studie: Weltweite Versicherungsmärkte stehen vor einem Aufschwung
Das Research des Versicherers Allianz rechnet für die Zukunft mit einer Erholung der Versicherungsmärkte. Nachdem das globale Prämienwachstum seit der Finanzkrise mit nominalen Zuwachsraten von etwas über drei Prozent per annum enttäuschend ausfiel, dürfte sich das Prämienwachstum in der nächsten Dekade auf rund sechs Prozent beschleunigen - und damit in etwa wieder die Vorkrisenwerte erreichen. In diesem Aufschwung spiegeln sich ein wieder stabileres Wachstum der Weltwirtschaft sowie höhere Inflationsraten und Zinsen wider.
Im vergangenen Jahr ist das globale Prämienvolumen nach Hochrechnungen von Allianz Research auf die neue Rekordsumme von 3,66 Billionen Euro gestiegen (ohne Krankenversicherung). Gegenüber 2016 errechnet sich ein um Wechselkurseffekte bereinigter nominaler Anstieg von 3,7 Prozent. Damit hat sich das Wachstumstempo der Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahr (plus 2,9 Prozent) zwar leicht beschleunigt, blieb aber das zweite Jahr in Folge hinter der Expansion der Wirtschaftstätigkeit (plus 5,9 Prozent nominales Wachstum) zurück.
Stark zulegen sollten in den kommenden Jahren die Schwellenländer, ihr Gewicht werde weiter zunehmen. Ende der 2020er Jahre dürften etwa knapp 40 Prozent der globalen Prämieneinnahmen in diesem Länderkreis gezeichnet werden; vor zehn Jahren lag dieser Wert noch unter zehn Prozent. An der Spitze werde es dabei zu einem historischen Wachwechsel kommen: China wird die USA als größten Versicherungsmarkt überholen. Heute dominieren die USA noch uneingeschränkt: Mit 1,1 Billionen Euro oder gut 30 Prozent des globalen Beitragsaufkommens sind sie nach wie vor der größte Versicherungsmarkt weltweit, mit großem Abstand vor der Nummer 2, China, mit rund 420 Milliarden Euro.
„Langfristige Prognosen sind derzeit besonders schwierig, die Versicherungsmärkte befinden sich in einem fundamentalen Umbruch“, sagte Kathrin Brandmeir, Ökonomin bei Allianz Research. „Aus unserer Sicht bietet diese Disruption aber auch große Chancen. Mit den neuen Technologien kann Versicherungsschutz für mehr Menschen zugänglich und erlebbar gemacht werden, Versicherungsprodukte können attraktiver werden. Gelänge es dabei, die Kunden für Versicherungen so zu begeistern, dass sie wieder einen so hohen Anteil ihres Einkommens für Versicherungsschutz ausgäben wie vor der Krise, könnten Ende der nächsten Dekade die globalen Prämien um etwa eine Billion Euro höher ausfallen als in unserem Basisszenario.“
Quelle: Pressemitteilung Allianz
Die Allianz Deutschland AG ist in der Schaden- und Unfallversicherung, der Lebensversicherung sowie der Krankenversicherung tätig. Mit rund 8.300 Vertretern und etwa 29.000 Mitarbeitern erwirtschaftet die Allianz Deutschland AG einen Umsatz von rund 32 Milliarden Euro. Sie trägt damit rund ein Viertel zum Gesamtumsatz der Allianz Gruppe bei. (TH1)