"AXA Deutschland-Report 2018": Renten-Aufschrei in allen Bundesländern
Menschen im Ruhestand müssen mehr Geld bekommen – das wird einhellig als wichtigstes Ziel staatlicher Politik von allen Altersgruppen gefordert. Bundesweit bestehen darauf sieben von zehn Befragten (70 Prozent). Damit steht in den Augen der Bevölkerung das Ziel höherer Ruhestandseinkünfte deutlich vor allen anderen staatlichen Aufgaben wie etwa einer verbesserten Gesundheitsversorgung (52 Prozent), besseren Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten (51 Prozent) sowie mehr Wohnraum (40 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt der vierte „AXA Deutschland-Report“ – eine jährliche Befragung unter Berufstätigen und Ruheständlern im Auftrag des Versicherungskonzerns AXA.
Besonders stark sei das Plädoyer für höhere Ruhestandseinkommen unter den 55- bis 64-Jährigen mit mehr als 80 Prozent Zustimmung. Diese Jahrgänge stellen die ersten der so genannten „Babyboomer-Generation“ dar, die vor dem Eintritt ins Rentenalter stehen. Und dort sei der „Renten-Frust“ besonders groß. So erwarten fast sechs von zehn Personen dieser Altersgruppe (56 Prozent) im Ruhestand eine verschlechterte Lebensqualität, fast niemand eine Verbesserung (zwei Prozent). Beinahe zwei Drittel unter ihnen (63 Prozent) macht das Thema Altersvorsorge heute mehr Angst als früher. Und mehr als drei Viertel (78 Prozent) stimmen der Aussage zu, „das Vertrauen in die Politik beim Thema Altersvorsorge verloren zu haben.“
„Das Ergebnis des diesjährigen ,AXA Deutschland-Reports‘ kommt einem regelrechten Aufschrei der Bevölkerung zur Verbesserung der Situation im Ruhestand in Deutschland gleich, der quer durch alle Generationen geht“, sagt Dr. Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands im AXA-Konzern. „Vor allem die Babyboomer-Jahrgänge als nächste Rentnergeneration empfinden die Kluft zwischen den finanziellen Möglichkeiten im Berufsleben und im Ruhestand offenbar als besonders groß.“
Die Situation im Ruhestand gegenüber dem Erwerbsleben werde quer durch alle Alters- und Einkommensschichten inzwischen äußerst negativ beurteilt. Bei nur einem Drittel der Berufstätigen (33 Prozent) überwiegt heute noch Freude beim Gedanken an den Ruhestand. Bei der Hälfte (51 Prozent) dominieren dagegen Sorgen. Rund zwei von drei Erwerbstätigen (64 Prozent) macht das Thema Altersvorsorge heute sogar mehr Angst als früher. Denn als größte Sorge im Hinblick auf das Alter sehen schon rund vier von zehn unter ihnen die Gefahr zu verarmen (39 Prozent). Vor zwei Jahren waren das erst drei von zehn (32 Prozent). Nur die Sorge vor Erkrankungen sei damit im Hinblick auf den Ruhestand in Deutschland noch größer (60 Prozent).
Im Vergleich zu den Vorjahren hat 2018 auch die Unzufriedenheit der Rentner und Pensionäre mit ihrer Lage zugenommen. Nur noch jeder Zehnte unter ihnen (zehn Prozent) berichtet von einer verbesserten Lebensqualität als zuvor im Berufsleben. Vor zwei Jahren gaben das noch mehr als doppelt so viele an.
Durch insgesamt 3.368 Interviews wurden repräsentativ im April 2018 in allen 16 Bundesländern Erwerbstätige und Personen im Ruhestand befragt.
Quelle: Pressemitteilung AXA
Der AXA-Konzern zählt mit Beitragseinnahmen von 10,9 Milliarden Euro (2017) und 9.087 Mitarbeitern zu einer der größten Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgruppen in Deutschland. Das Unternehmen bietet Lösungen in den Bereichen private und betriebliche Vorsorge, Krankenversicherungen, Schaden- und Unfallversicherungen sowie Vermögensmanagement an. (mb1)