BaFin-Umfrage: Wie nachhaltig ist die deutsche Versicherungswirtschaft?

Eine Umfrage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zeigt: Der Versicherungssektor ist in Fragen der Nachhaltigkeit auf einem guten Weg. Aber der sei noch lang. Die BaFin wollte im Detail wissen, wie Versicherer und Pensionsfonds mit Nachhaltigkeitsrisiken umgehen und wie sie das BaFin-Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken umsetzen. Dazu hatte sie im Frühjahr auch andere Unternehmen unter ihrer Aufsicht befragt, die Versicherer und Pensionsfonds mussten aber weitaus mehr Fragen beantworten.

Ergebnis der Umfrage: Der Versicherungssektor ist, wie die gesamte Finanzbranche, bereits größtenteils für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. Der weit überwiegende Teil der Befragten berücksichtigt sogar sämtliche Nachhaltigkeitsaspekte – also nicht nur die in den Medien besonders oft erwähnten physischen und transitorischen Klimarisiken, sondern auch soziale und Governance-Faktoren. Diese werden häufig unter dem Kürzel ESG zusammengefasst: Das E steht für environment (Umwelt), das S für social (Soziales) und G für governance (Unternehmensführung).

Die Motivation der Unternehmen sei dabei in erster Linie, Nachhaltigkeitsrisiken zu erkennen und zu beobachten (98 Prozent) sowie Reputationsschäden zu vermeiden (96 Prozent). Positiv sei, dass mehr als drei Viertel der Versicherer und Pensionsfonds auch die Chancen gezielt nutzen wollen, die sich aus dem Übergang der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit ergeben, und dass sie Nachhaltigkeitsrisiken aktiv steuern wollen. Eine deutliche Mehrheit der beteiligten Versicherer und Pensionsfonds nehme an, dass Nachhaltigkeitsrisiken grundsätzlich alle bekannten Risikokategorien beeinflussen. Mit Auswirkungen auf das Marktrisiko beziehungsweise Anlagerisiko rechnen 93 Prozent, Folgen für das Reputationsrisiko sehen 88 Prozent. Interessanterweise stufe ein deutlich geringerer Teil der Unternehmen diesen Einfluss auch als wesentlich ein. Lediglich für das Reputationsrisiko und das Marktrisiko beziehungsweise Anlagerisiko vermutet noch knapp die Hälfte der Befragten wesentliche Auswirkungen.

Bei der Frage, auf welche Geschäftsfelder und Risikopositionen sich Nachhaltigkeitsrisiken besonders stark auswirken, wird am häufigsten die Kapitalanlage genannt. Das sei angesichts der Einschätzung des Marktrisikos folgerichtig. Von den drei ESG-Faktoren dominieren dabei Auswirkungen der Klimarisiken. Die Umfrageergebnisse hätten bestätigt: Nachhaltigkeitsrisiken haben ihren Eingang in die strategischen Überlegungen, die Geschäftsorganisation und das Risikomanagement von Versicherern und Pensionsfonds gefunden.

Dringender Nachholbedarf bestehe jedoch bei der Verwendung interner Stresstests und Szenarioanalysen, insbesondere, weil die BaFin klimawandelbezogene Szenarioanalysen im ORSA von Versicherern, für die Solvency II gilt, schon ab diesem Jahr erwartet, sofern diese Risiken für die Unternehmen wesentlich sind. ORSA steht für Own Risk and Solvency Assessment, also für die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung. Dazu Exekutivdirektor Grund: „Wir erwarten von den beaufsichtigten Versicherungsunternehmen, dass sie Rückstände zügig aufholen.“ Die Versicherungsaufsicht werde sich daher auch 2022 schwerpunktmäßig mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen, die weitere Entwicklung in den Unternehmen eng begleiten und ihre Aufsicht – wenn erforderlich – intensivieren. (DFPA/mb1)

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist eine selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und Frankfurt am Main. Sie vereinigt die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel unter einem Dach. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten.

www.bafin.de

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