BdV kritisiert Änderungen des Lebensversicherungsreformgesetzes
Der Bund der Versicherten (BdV) kritisiert das am vergangenen Freitag verabschiedete Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG), insbesondere zuvor zu Ungunsten der Verbraucher geänderte Passagen.
Der Originalentwurf sah unter anderem eine Offenlegung der Abschlussprovision für Versicherungsvermittler vor. Aus Sicht des Verbraucherschutzes sei dies ein Schritt hin zu mehr Transparenz. Allerdings werde der Kunde weiterhin im Unklaren darüber gelassen, in welcher Höhe der Vermittler am Verkauf eines Produktes beteiligt werde. Auch werde eine für Verbraucher unverständliche und zuweilen irreführende Kostenkennziffer eingeführt. „Ein schwarzer Tag für den Verbraucher“, empört sich Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten (BdV). „Mit dieser Entscheidung beweist die Bundesregierung, dass sie an keinen ernsthaften Reformen des Versicherungsbetriebes interessiert ist. Die Rechnung für die Geschenke an die Versicherer zahlen die Kunden.“
Das Maßnahmenpaket begründeten die Politiker der Großen Koalition mit notwendigen Hilfsmaßnahmen für die Branche. „Die Rede von den notleidenden Unternehmen ist eine Ausrede, um die Kunden zu schröpfen“, erklärt Kleinlein. „Nicht die Unternehmen sind notleidend, sondern die Kunden, denen zukünftig wichtige Überschüsse vorenthalten werden können“, sagte er weiter. Es werde eine erfolgreiche Altersvorsorge mit Versicherungsprodukten zunehmend verhindert. Zudem widerspreche das gesamte Verfahren allen demokratischen Gepflogenheiten. Die Entscheidung des Bundesrates über das eingebrachte Gesetz steht jedoch noch aus.
Quelle: Pressemitteilung Bund der Versicherten (BdV)
Der 1982 gegründete Bund der Versicherten (BdV) ist mit mehr als 52.000 Mitgliedern nach eigenen Angaben Deutschlands größte unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation für private Versicherungsfragen. Dabei erhält der BdV weder staatliche noch andere Zuwendungen. Er finanziert sich fast ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen. (MLN1)