BdV: Ratingagenturen verunsichern Lebensversicherungsmärkte und Kunden
Der Bund der Versicherten (BdV) fordert Aufklärung durch die Aufsichtsbehörde Bafin bezüglich der Lage der deutschen Lebensversicherer. Der Hintergrund ist, dass die Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's meldete, dass die Lebensversicherungsbranche erheblich unter der Niedrigzinsphase leiden würde.
Im Gegensatz dazu stünde die Meinung des Verbrauchermagazins Öko-Test, das in seiner aktuellen Ausgabe feststellte, dass es um die Lebensversicherungsbranche „eher gut“ stände. Belegt werde dies durch öffentlich zugängige Zahlen aus den Geschäftsberichten.
Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV: „Einerseits geben die Zahlen der öffentlichen Bilanzen Entwarnung, andererseits machen die Bewertungen der Ratingagenturen Angst vor Pleiten. Das ist ein Giftcocktail, der Märkte und Kunden nachhaltig verunsichert.“ Laut BdV wäre ein ungutes Zusammenspiel der Märkte mit den Ratingagenturen bereits 2008 ein wichtiger Auslöser der Finanzkrise gewesen.
„Wir fordern eine nachhaltige Aufklärung der Aufsichtsbehörde über die tatsächliche Lage der deutschen Lebensversicherer“, so Kleinlein. Auch dürfe die derzeitige Niedrigzinsphase nicht weiter als Ausrede für eine Schlechterstellung der Kunden dienen, so der BdV. Aktuell würden den Kunden systematisch Überschüsse vorenthalten.
Quelle: Pressemitteilung BdV
Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) wurde 1982 gegründet und ist mit mehr als 52.000 Mitgliedern die einzige Organisation in Deutschland, die vollkommen unabhängig für die Rechte der Versicherten eintritt. Er ist somit eine der wichtigsten verbraucherpolitischen Organisationen Deutschlands und ein politisches Gegengewicht zur Versicherungslobby. (mv1)