"BU-Stabilitätsrating 2024": Versicherer zeigen sich überwiegend krisenfest
Der langjährige Prämien-Wettbewerb rückt die Stabilität von BU-Versicherern in den Fokus. Gleichzeitig wächst das Potenzial für die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). 46,2 Millionen Erwerbstätige mit Wohnsitz in Deutschland markieren einen neuen Rekord. Damit beim Blick auf den Preis die Stabilität der Anbieter nicht ins Hintertreffen gerät, hat das Analyseunternehmen Franke und Bornberg das „BU-Stabilitätsrating“ aktualisiert und im „Map-Report“ abgebildet.
Die Ergebnisse überzeugen laut Analyse: Nach drei Dekaden Qualitätswettbewerb habe der BU-Schutz ein Top-Niveau erreicht, das kaum noch steigerungsfähig sei. Deshalb konzentrierten sich viele BU-Versicherer vor allem auf Zielgruppen und deren spezifischen Bedarf. Dazu zählten Bedingungspassagen wie Nachversicherung für Schüler und Studenten oder spezielle Klauseln für Beamte und Teilzeitbeschäftigte. Einen weiteren Hebel im Wettbewerb biete der Preis. So liegt die Bruttoprämie für einen Maschinenbauingenieur marktdurchschnittlich heute rund zehn Prozentpunkte niedriger als 2015, obwohl der Garantiezins seitdem von 1,25 Prozent auf nur noch 0,25 Prozent gesunken ist. Franke und Bornberg habe mit ihren Studien zur BU-Stabilität bereits seit 2010 die Branche analysiert. Wie im Vorjahr erhielten 42 Gesellschaften eine Gesamtbewertung. Davon erreichten acht Anbieter einen Platz in der Spitzengruppe, darunter LV 1871, Inter und Provinzial Rheinland. Vier weitere Versicherer (Nürnberger, HDI, Ergo Vorsorge und Generali) stellten sich dem noch deutlich umfangreicheren BU-Unternehmensrating, bei dem Einblick in interne Kennzahlen und Prozesse genommen wird. An 15 Versicherer konnten nur Teilbewertungen vergeben werden, weil wesentliche Daten nicht verfügbar waren.
Im ersten BU-Stabilitätsrating aus dem Jahr 2015 lag die durchschnittliche Bruttoprämie für die Beispielrechnung des Bankkaufmanns bei 107,99 Euro, für den Maschinenbauingenieur bei 103,34 Euro und für den Tischler bei 228,94 Euro. Für die gleichen Musterkunden betragen die durchschnittlichen Brutto-Monatsbeiträge im Jahr 2024 120,75 Euro für den Bankkaufmann, 93,52 Euro für den Ingenieur und 234,25 Euro für den Tischler. Das gleiche Bild auch bei den Nettoprämien. Für den Bänker stieg der Beitrag von 75,19 auf 83,10 Euro. Beim Ingenieur hingegen fiel die Prämie von 69,97 auf 63,89 Euro, der Beitrag des Tischlers ging geringfügig von 162,86 auf 161,72 Euro zurück. Nach Berechnungen von Franke und Bornberg beträgt die durchschnittliche monatliche BU-Rente rund 1.100 Euro. (DFPA/mb1)
Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und -unternehmen.