Deutsche Lebensversicherer im Trudeln: Bund der Versicherten warnt vor Neuabschlüssen

Angesichts der größer werdenden Probleme für Lebensversicherungen hat der Bund der Versicherten (BdV) Lebensversicherungsunternehmen zu deren eigener Lage und Markteinschätzung befragt. Zusammen mit Beobachtungen der Branchenentwicklungen der vergangenen Monate kommt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV in der Zusammensicht zu klaren Worten: „Die Lebensversicherer befinden sich im Trudeln. Die Branche zeigt sich nicht stabil.“

In den vergangenen Jahren griff der Gesetzgeber mehrfach zur Stabilisierung der Branche ein, die Aufsichtsbehörde hat einzelne Unternehmen in Manndeckung genommen, die Überschussbeteiligung ist massiv gesunken und der Garantiezins sinkt zum 1. Januar auf 0,9 Prozent. Angesichts dieser Indizien rät Kleinlein vor Neuverträgen ab: „Wir warnen davor, mit dem Hinweis auf einen geringfügig höheren Garantiezins nun im Jahresendgeschäft ein ansonsten ohnehin schwaches Produkt abzuschließen.“ Auch sollte die Politik bei der Rentenreform umdenken: „Lebensversicherer sind keine verlässlichen und stabilen Partner für eine Rentenreform“, so Kleinlein.

In seiner Befragung schrieb der BdV die zwanzig größten Lebensversicherer sowie die öffentlichen Versicherer an. Den Unternehmen war es möglich, auch anonymisiert zu antworten. „Wir haben die Hürden für eine Teilnahme an der Befragung so niedrig gesetzt wie möglich“, erklärt Kleinlein. Dennoch war der Rücklauf mit nur neun Fragebögen gering. „Offensichtlich hofft ein großer Teil der Branche noch immer mit Intransparenz die Krisenlage auszusitzen“, konstatiert Kleinlein. Mit Blick auf Mitwettbewerber wurden von den Befragten zudem mehrfach Befürchtungen geäußert, dass demnächst ernste Schieflagen von Unternehmen zu befürchten seien.

Die Ergebnisse erlaubten keine statistischen Rückschlüsse. Dennoch gäben die Einzelergebnisse einen Einblick in die Branchenlage. „Wenn sich mehr als die Hälfte der Antwortenden um eine Aussage zur Stabilität des eigenen Unternehmens drückt, ist offensichtlich etwas im Argen“, merkt Kleinlein an. „Mit den Erkenntnissen aus der Befragung der Unternehmen, müssen wir davon ausgehen, dass die Auffanggesellschaf Protektor in den nächsten Jahren einen Pleitekandidaten retten muss“, so Kleinlein.

Die Krisenanzeichen seien auch ohne die Befragung bereits seit einigen Jahren sichtbar. Immer wieder mussten Politik und Versicherer zu Lasten der Versicherten in die Verträge eingreifen und begründeten dies stets mit der Schwäche der Versicherer. Im Rahmen der von Bundesarbeitsministerin Nahles angestoßenen Rentenreform sollen trotzdem auch weiterhin die Lebensversicherungsunternehmen eine tragende Rolle spielen. Neben Pensionskassen und -fonds, sind sie die Anbieter, die die neue Nahles-Rente zusammen mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden auflegen. „Es ist nicht erklärbar, warum eine Branche, die laufend politische Unterstützung zum Überleben benötigt, nun auch noch mit steuerfinanziertem Neugeschäft belohnt werden soll“, so Kleinlein. Der BdV ist zusammen mit anderen Verbänden aufgefordert, bis Ende dieser Woche seine Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Rentenreform abzugeben.

Quelle: Pressemitteilung BdV

Der Bund der Versicherten e.V. (BdV) ist eine unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation. Der Verein wurde 1982 gegründet und zählt mehr als 50.000 Mitglieder. (mb1)

www.bundderversicherten.de

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