Finanzstärke-Rating der VBL bestätigt
Das Analysehaus Fitch Ratings hat die Finanzstärke (Insurer Financial Strength, IFS) der Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. (VBL) erneut mit „A+ (IFS)” bewertet. Das Rating spiegele die starke Kapitalausstattung, die solide operative Performance sowie die starke Position der Gesellschaft im Vertrieb mit freien Vermittlern, Maklern und Vertriebsorganisationen wider. Dem stünden als negative Schlüsselfaktoren des Ratings der hohe Aktiv/Passiv-Durationsunterschied, das Risiko aus dem derzeit schwierigen operativen Marktumfeld für die deutsche Lebensversicherung und die eingeschränkte geographische Diversifikation gegenüber. Der Ausblick des Ratings bleibt stabil.
Die Kapitalausstattung der VBL verblieb zum Jahresende 2014 auf hohem Niveau, welche sich auch im Kapitalmodell Prism FBM der Agentur widerspiegele. Die VBL erzielt hier das Ergebnis „very strong“ (sehr stark). Die starke Kapitalisierung werde auch durch die Gruppensolvabilität von 207 Prozent (2013: 216 Prozent) aufgezeigt. Laut Fitch wird die Kapitalausstattung von der freien Rückstellung für Beitragsrückerstattung (freie RfB) in Höhe von 595 Millionen Euro sowie Bewertungsreserven von 1,4 Milliarden Euro zum Jahresende 2014 unterstützt. Die Bewertungsreserven werden von Fitch bei der Vermögensanalyse teils berücksichtigt. Fitch erwartet, dass die Solvenzquote der Gruppe mit Einführung von Solvency II deutlich rückläufig sein, aber auf einem hohen Niveau verbleiben wird.
Fitch geht davon aus, dass die VBL im Vergleich zur deutschen Lebensversicherungsbranche einen signifikant höheren Aktiv/Passiv-Durationsunterschied hat. Die VBL hatte in den vergangenen Jahren ein sehr starkes Wachstum, nachdem der Markt nicht mehr von der Kapitallebensversicherung, sondern von der Rentenlebensversicherung dominiert wurde. Daraus ergab sich ein starker Anstieg der Passivlaufzeit, weil die Laufzeit von Rentenpolicen regelmäßig dreißig Jahre übersteigt. Allerdings hat die Gesellschaft im Januar eine neue Rentenlebensversicherung mit deutlich kürzerer Laufzeit erfolgreich eingeführt.
Das Unternehmen hat begonnen, verstärkt in langlaufende Anleihen zu investieren. Während dieser Wechsel die Aktiv/Passiv-Durationsunterschied reduzieren und das Wiederanlagerisiko etwas abfedern wird, werde es einen längeren Zeitraum benötigen, bevor diese Strategie volle Wirkung entfaltet und die Risiken aus der aktuellen Aktiv/Passiv-Durationsunterschied kompensiert.
Selbst wenn die niedrigen Zinsen weiter anhalten werden, erwartet Fitch, dass die VBL ihre Garantieleistungen über mehr als zehn Jahre bedienen kann. Wegen des starken Bilanzsummenwachstums – um zehn Prozent jährlich über die vergangenen Jahre – ist die Fähigkeit zusätzliche Eigenmittel aufzubauen deutlich stärker durch das Niedrigzinsumfeld belastet als bei vielen Wettbewerbern. Eine Heraufstufung des Ratings ist laut Fitch aufgrund des aktuellen Marktumfeldes für deutsche Lebensversicherer kurz- bis mittelfristig unwahrscheinlich.
Quelle: Pressemitteilung VBL
Die VBL ist Konzernobergesellschaft der Volkswohl Bund-Gruppe (VBG). Sie besitzt die Rechtsform des Versicherungsvereines und ist ihr wichtigster operativer Versicherer. Im Jahr 2014 hatte der Lebensversicherer eine Bilanzsumme von 11,8 Milliarden Euro, was einem Gruppenanteil von 99 Prozent entspricht. Die VBG vereinnahmte 2014 gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. (JF1)